Foto: ZDF"Noch nie waren wir von Seiten der Bundesregierung so schlecht informiert", sagte Brender dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Früher habe es bei solchen Fällen Gespräche mit Journalisten gegeben, die strikt vertraulich waren, aber eine Einschätzung der Situation ermöglichten. Und Brender betont: "Das Vertrauen ist dabei meines Wissens von den Medien nie missbraucht worden."

Das Auswärtige Amt wies die Vorwürfe am Wochenende umgehend zurück. So hätte es keinen Unterschied zur Informationspolitik in anderen Fällen gegeben. Wörtlich wurde auf Presseanfrage darüber hinaus erklärt: "Wir bitten um Verständnis dafür, dass der Krisenstab nur erfolgreich arbeiten kann, wenn operative Details nicht öffentlich diskutiert werden."
 


Kritisch sei auch, wenn die einzigen verfügbaren Informationen von den Entführern kommt, so Brender. Am Dienstag vergangener Woche wurde dem ZDF laut Brender über Umwege aus Afghanistan ein Video mit einer Botschaft des entführten Ingenieurs Rudolf Blechschmidt für 3.500 Dollar angeboten.
 
"Wir haben jedoch die grundsätzliche Entscheidung getroffen, keine Kontakte zu Entführern oder ihren Mittelsmännern aufzunehmen oder ihnen Geld zu zahlen, da wir auch nicht mittelbar Teil des Geschäfts werden wollen", erklärt der ZDF-Chefredakteur. Ausgestrahlt wurde das Video dann von einem anderen Sender.