
Dennoch ist ein Tenor herauszuhören: Die "Sportschau" um 18.30 Uhr scheint kaum noch Chancen zu haben. Auch DFL-Chef Seifert betont jetzt, die Sendung stehe "nicht unter Naturschutz". "Schon deshalb nicht, weil es ein neutrales Vergabeverfahren geben wird", sagt er dem "Handelsblatt". Ein späterer Termin für die FreeTV-Ausstrahlung? "Ich schließe nichts aus", so Seifert. "Schon bei der vergangenen Ausschreibung wurde die 'Sportschau' von 18.00 auf 18.30 Uhr verlegt. Davon ist die Fernsehwelt nicht untergegangen."
Dieser Argumentation dürfte Premiere vorbehaltslos folgen. Doch auch in diese Richtung stellt Seifert klar: "Je später die 'Sportschau' ausgestrahlt werden soll, desto teurer werden die Live-Rechte an der Bundesliga. Exklusivität ist nun mal das teuerste Gut im Fernsehgeschäft. Darauf muss sich Premiere einstellen." Denn am Ende geht es nur ums liebe Geld. Und da sieht Seifert die Bundesliga bislang unter Wert verkauf.
"Wie viele TV-Inhalte können Sie mir nennen, die regelmäßig sechs Millionen Zuschauer vor den Bildschirm ziehen und über 30 Prozent Marktanteil schaffen?", fragt er im Gespräch mit dem "Handelblatt" und führt aus, dass der Zuschauer derzeit monatlich weniger als 30 Cent seiner GEZ-Gebühr für die Bundesliga ausgibt. Seifert: "In Anbetracht der enormen Popularität beim Zuschauer halte ich das für nicht zu teuer." Deshalb geht Seifert von "einem moderatoren Wachstum der Einnahmen aus".