
Dennoch gingen die "Sopranos" alles andere als leer aus. Neben einer musikalischen Hommage vom Cast des Broadway-Musicals "Jersey Boys" gab es auch eine ganze Reihe Preise für die herausragende HBO-Serie, die in diesem Jahr zuende ging. In erster Linie den überaus verdienten Emmy als beste Serie. Dazu Auszeichnungen für die beste Regie und das beste Drehbuch in einer Serie für jeweils eine "Sopranos"-Episode. Und der gesamte Cast der Serie wurde sowohl bei der Hommage mitten in der Verleihung als auch am Ende noch einmal mit Standing Ovations geehrt. Als beste Hauptdarstellerin in einer Serie wurde übrigens Sally Field für "Brothers & Sisters" (ABC) ausgezeichnet.
Als beste Hauptdarstellerin in einer Comedy gewann ganz den Erwartungen entsprechend und hochverdient America Ferrera für ihre herzerwärmende Darstellung der "Ugly Betty". Als einer der Emmy-Neulinge war sie besonders aufgeregt bei ihrer Dankesrede. Bester männlicher Hauptdarsteller in einer Comedy ist Ricky Gervais. Er bekommt den Emmy für seine Rolle in "Extras".
In zwei Kategorien gab es keinerlei Überraschungen: Als bestes Reality-Programm gewann zum fünften Mal "The Amazing Race" (CBS) und "The Daily Show with Jon Stewart" (Comedy Central) bekam ebenfalls zum fünften Mal den Preis in der Kategorie der besten Unterhaltungs-, Musik- oder Comedyshow. Die NBC-LateNight "Conan O'Brien" gewann immerhin den Emmy für das beste Drehbuch einer Unterhaltungs-, Musik- oder Comedyshow.
Der Preis für die beste Comedyserie ging an die NBC-Comedy "30 Rock", die einen Blick hinter die TV-Kulissen wirft. Der Preis für die beste Regie bei einer Comedyserie ging an "Ugly Betty" (ABC), der Preis für das beste Comedy-Drehbuch an "The Office" (NBC). Jeremy Pivon ("Entourage", HBO) und Jaime Pressly ("My name is earl", NBC) bekamen Emmys für ihre Nebenrollen in den beiden Comedyserien. Terry O'Quinn holte sich den Emmy für seine Nebenrolle in "Lost" (ABC) und Katherine Heigl für ihre Nebenrolle in "Grey's Anatomy" (ABC).
Mehrere Preise gingen auch an das Doku-Feature "Tony Bennett: An American Classic" sowie die TV-Movies "Broken Trail" und "Prime Suspect: The Final Act" (z.b. für Helen Mirren als beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie/TV-Movie) sowie je ein Emmy an "A Starter Wife" und "Bury my heart at wounded knee". Der neue Preis für Interaktives Fernsehen geht an den Fernsehsender Current von Ex-Präsidentschaftskandidat Al Gore.

Nur manche Stars des Abends sahen so stets nur die Rücken der Redner und Gewinner auf der Bühne, was am Ende z.B. James Spader ("Boston Legal") kritisierte. In einer kurzen Comedyeinlage wetterte ein jetzt spontan nicht zu benennender Comedian gegen die US-Senderchefs und forderte z.B. ein Ende der Einblendungen während laufender Sendungen und die volle Ausstrahlung der Abspänne. Man könnte ihn auch zum Deutschen Fernsehpreis einladen. Ansonsten hatte diese perfekte Gala zur Verleihung der 59. Primetime Emmys sehr wenig mit dem Deutschen Fernsehpreis zu tun. Gottseidank.