
In einem Interview mit der Zeitung "Die Welt" sprach Christian Seifert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL) über die konkreten Pläne. Insbesondere dem Vorwurf, mit redaktionellen Inhalten, die von der Liga selbst produziert würden, würde der künftige Rechteinhaber seiner Freiheiten beraubt begegnete Seifert. So habe der Sender Premiere, der bereits Missmut über das Modell äußerte, im Falle von Arena in der vergangenen Saison "über ein Jahr das fertige Bundesliga-Programm von Arena gesendet und hatte damit auch keine Probleme", so Seifert.
Wie Seifert zudem in dem Interview bestätigt, wird Dejan Jocic (Bild) die neue Produktionsfirma leiten, die die DFL gemeinsam mit dem Kirch-Unternehmen Sirius gründen wird. Jocic war bereits für die Arena-Inhalte verantwortlich, zuvor arbeitete er als Geschäftsführer des Privatsenders ProSieben.
Ein klares Bekenntnis zum Verbleib der Berichterstattung im frei empfangbaren Fernsehen auf einem Sendeplatz vor 20 oder 22 Uhr will die Liga derzeit nicht abgeben. Selbst wenn sie eine klare Position hätte, würde es die Chancen auf hohe Erlöse ohnehin schmälern, wenn sie diese äußerte. So hält sich Christian Seifert wohl bewusst offen. "Wir wissen, wie wichtig die 'Sportschau' für die Marke Bundesliga ist. Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass der wichtigste Geldgeber der Liga bislang Premiere ist und das deren Zukunftschancen eben auch wichtig sind", sagte Seifert der "Welt".
Trotz hoher Erlös-Ziele ist Seifer nicht der Auffassung, dass in den kommenden Spielzeiten auch die Abonnement-Preise für die Endkunden im Pay-TV steigen müssen. "Davon gehe ich nicht aus", sagte er in der "Welt". Zudem teile er die Sorge nicht, dass bei der Übertragung der Bundesliga in den kommenden Jahren durch eine eventuelle Vielzahl der Anbieter für den Kunden eine unübersichtliche Situation entstehe. "Vielleicht bekommt ja auch Premiere die Rechte. Wichtig ist zunächst, dass überhaupt Wettbewerb entsteht", fügt Seifert hinzu.