Logo: SpiegelgruppeSchwer in der Kritik der Mitarbeiter steht laut einem Bericht des Branchenmagazins "Kontakter" der Geschäftsführer der Spiegel Gruppe, Mario Frank. Unter Berufung auf Verlagskreise, berichtet das Blatt, Frank habe bei der Fernseh-Tocher Spiegel TV die unter dem Namen 'Hausbrauch' zusammengefassten freiwilligen übertariflichen Sozialleistungen des Verlags gekündigt. Bereits zuvor sorgte der Umbau von Spiegel TV, der mit Stellenstreichungen einhergehen soll, für Unmut.

Bereits vor wenigen Tagen legte die Mitarbeiter KG des Verlages, die die Mehrheit an der Spiegel Gruppe hält, ihr Veto hinsichtlich einer möglichen Übernahme der angeschlagenen Wirtschaftszeitung "Financial Times Deutschland" durch den Spiegel-Verlag ein, da man Franks Konzept für nicht tragfähig genug erachtete. "Frank verliert zunehmend an Macht im Unternehmen", zitiert der "Kontakter" einen Spiegel-Mitarbeiter.
 


Mehr zum Thema:

Eine Polen-Reise des umstrittenen Geschäftsführers Frank führte laut "Kontakter"-Bericht zu weiteren Verstimmungen. Laut einer Spiegel-Sprecherin habe Frank das Nachbarland besucht, um sich ein Bild von den dortigen Aktivitäten des "Manager Magazins" zu machen. Verlagsintern jedoch werde gemunkelt, Frank plane des Einstieg der Spiegel-Gruppe bei der rechts-konservativen Zeitung "Wrpost".  Laut "Kontakter" sehen Belegschaftskreise darin einen möglichen Imageschaden für den Verlag. Auch der Ausstieg des Verlages aus der Förderung des jährlichen Deutschen Buchpreises zum Jahresende kreide man Frank an, heißt es in dem Bericht.

Mario Frank trat seinen Posten als Geschäftsführer der Spiegel-Gruppe erst vor wenigen Monaten an. Er gilt als Verleger modernen Typs. Seine Berufung zum Geschäftsführer der Unternehmensgruppe durch die Geschäftsführung der Mitarbeiter KG wurde von Teilen der Belegschaft als Affront gegen die von Blatt-Gründer Rudolf Augstein etablierten Unternehmenswerte gesehen.