Foto: DWDLDie Verbraucherzentrale NRW hat den Kabelnetzanbieter Unity Media wegen dessen offensiver Werbung für den digitalen Kabelanschluss im Visier. Wie die Verbraucherzentrale mitteilt, habe man das Unternehmen abgemahnt. Der Grund sei die Umstellung des Preismodells für den Kabelanschluss, bei dem ab dem 1. Januar 2008 die zu entrichtende Grundgebühr für den analogen Anschluss ohne Abschluss eines Vertrags für das digitale Signal, erheblich verteuert werden soll.

So sollen nur-analog-Kunden künftig eine monatliche Grundgebühr von 17,90 Euro statt wie bisher 15,49 Euro zahlen. Zwar sind die Kunden, die sich bislang noch nicht für den digitalen Kabelanschluss begeistern wollen von Unitymedia im Rahmen der Marketingaktion "Jetzt Digital!" angeschrieben worden, um sie von einem Umstieg zu überzeugen. Dieses Schreiben teile allerdings die Preiserhöhung für Wechselunwillige nicht deutlich genug mit, kritisiert die Verbraucherzentrale. So sei in dem Reklame-Schreiben weder von einer Preiserhöhung die Rede, noch werde genau beziffert, um welchen Betrag das Kabelentgelt erhöht werde, so die Verbraucherschützer.
 


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Darüber hinaus hält die Verbraucherzentrale die Preiserhöhung für die Analog-Kunden für "rechtlich unwirksam", da die entsprechenden Klauseln in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen den rechtlichen Anforderungen nicht standhielten. Die Verbraucherzentrale fordert Unitymedia in einer strafbewehrten Unterlassungserklärung auf, den kritisierten Passus in den Werbeanschreiben nicht mehr zu verwenden. Den Kunden empfiehlt die Verbraucherzentrale Widerspruch gegen die Preiserhöhung einzulegen. Bis zur endgültigen Klärung sollten ab Januar die höheren Beitrage nur unter Vorbehalt bezahlt werden.

Unitymedia hingegen zeigte sich von der Mitteilung der Verbraucherzentrale überrascht. Zwar nehme das Unternehmen die Kritik ernst, sieht den Vorwurf allerdings als haltlos an. Zudem sei die Werbekampagne mit den Partnern der Initiative "Jetzt Digital!" - darunter auch die Landesanstalt für Medien NRW - abgestimmt. Zudem habe man bereits im Vorfeld den Dialog mit der Verbraucherzentrale gesucht. Die Preiserhöhung für Kunden, die lediglich das analoge Signal beziehen sieht man als Notwendigkeit an, um die Kunden vom digitalen Kabelanschluss zu überzeugen. Betroffen sind 5,5 Millionen Haushalte in NRW.