Logo: PIN GroupDer Springer Verlag macht für die Misere der Pin Group die Entscheidung für den Mindestlohn verantwortlich, den die Bundesregierung vor wenigen Wochen beschlossen hat. Kritiker wundern sich, dass das Unternehmen bereits in eine finanzielle Schieflage  geraten konnte, noch bevor der Mindestlohn überhaupt von Bundestag und Bundesrat als Gesetz verabschiedet wurde. Springer-Chef Döpfner begründet dies damit, dass seit dem Beginn der Debatte lukrative Großaufträge ausgeblieben seien. Doch eventuell haben die Probleme noch andere Ursachen.
 
Wie der "Stern" in seiner kommenden Ausgabe am Donnerstag berichtet, soll der Axel Springer Verlag die Bücher der Pin Group nur unzureichend geprüft haben, bevor er im Sommer für rund 520 Millionen Euro die Pin-Mehrheit übernommen hat. Dem Bericht zu Folge habe man zwar die Bücher der Unternehmenszentrale in Luxemburg geprüft, nicht jedoch jedes der rund 100 Einzelunternehmen, aus denen die Pin Group besteht. Laut "Stern" würden genau diese als die Verlustbringer des Unternehmens gelten.
 

 

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Auf Anfrage des "Stern" erklärte eine Springer-Sprecherin man habe vor der Investitionsentscheidung "die wesentlichen Tochterfirmen der Pin Group" sorgfältig geprüft. Am Mittwoch teilte der Springer-Verlag unterdessen mit, dass die Verhandlungen über ein weiteres Finanzierungskonzept zur Rettung des Unternehmens gescheitert seien. Der Verlag will das Unternehmen als "nicht fortgeführte Geschäftstätigkeit" ausweisen und die insgesamt 620 Millionen Euro, die man investiert hat, abschreiben.