Bild: Bibel TVWieder einmal sorgt in Holland ein neues Show-Konzept für Aufsehen. Nach der skandalisierten "Nieren-Show" im vergangenen Frühjahr zeigt nun der öffentlich-rechtliche Sender Evangelischer Rundfunk (EO) das Format "40 Tage ohne Sex". Mit der Sendung, in der sich sieben Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter zwischen 18 und 23 Jahren dazu bereit erklären, für 40 Tage auf sexuelle Handlungen jedweder Art zu verzichten, will der christliche Sender einen Beitrag zur Debatte um die Übersexualisierung der Gesellschaft leisten.

Es gehe darum zu zeigen, dass Sex kein Konsumartikel sei. Jugendliche sollen darüber nachdenken, wie sich Sex mit Liebe, Treue und Intimität verbinden lasse. Dieses Thema ist derzeit in Holland auch an anderer Stelle Gegenstand der öffentlichen Diskussion.


Mehr zum Thema:

Dies ist wohl auch der Grund, warum tru: TV, der Jugendableger des christlichen Senders Bibel TV, kein Interesse an der Sendung hat. "Bei uns stehen derzeit bei den Jugendlichen andere Themen im Vordergrund. Wir sehen im Augenblick eine große Nachfrage nach Beratung in Krisensituationen und allgemeinen Lebensfragen", sagte Pfarrer Bernd Merz, der als Geschäftsführer von Bibel TV für das Programm des Jugendsenders tru: TV verantwortlich zeichnet, im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de. tru: TV ging im vergangenen Dezember erstmals über den Sender. Zu empfangen über den Satellit und als Stream im Internet will der Sender seinen Zuschauern Orientierung an christlichen Werten bietet ohne zu missionieren.

Auch wenn das Thema Enthaltsamkeit derzeit nicht den Nerv der Klientel von tru: TV treffen würde, so ist das Ansinnen der holländischen Kollegen für Merz nachvollziehbar. "Wenn es sich dabei tatsächlich um ein drängendes gesellschaftliches Problem handelt, ist es gut, ungewöhnliche Wege zu gehen, um darauf aufmerksam zu machen", so Merz. "Allerdings ist die Darstellungsform, die die Kollegen vom eigentlich hochseriösen Sender EO gewählt haben, für uns nicht vorstellbar. Die 'Big Brother'-Anmutung wäre uns zu groß", fügt er hinzu.