Bei der Umorienterung der ehemaligen EM.TV zum rein auf Sport ausgerichteten Unternehmen EM.Sport Media gibt es derzeit offensichtlich einige Probleme. Bislang hat sich nämlich kein Käufer für die zum Verkauf stehende Unterhaltungssparte des Unternehmens gefunden.
Daher hat das Unternehmen beschlossen, den Verkaufsprozess "deutlich zu verlängern", wie es in einer Mitteilung heißt - und gleichzeitig die zum Verkauf stehenden Vermögenswerte deutlich niedriger als bislang zu bewerten. Statt 90 Millionen Euro bewertet sie EM.Sport nun nur noch mit 40 Millionen Euro.
Als Grund für die Verlängerung des Verkaufsprozesses gibt EM.Sport die "länger als erwartet anhaltende Nachfrageschwäche nach Lizenzprodukten und Neuproduktionen im Kinder- und Jugendsegment und die allgemeine gegenwärtige Finanzkrise". Beides habe sich sowohl auf die Zahl der Angebote, die Höhe der Angebote und die Refinanzierungsmöglichkeiten von konkreten Investoren negativ ausgewirkt - kurz: Zu wenige boten zu wenig.
Die deutlich niedrigere Bewertung rührt von einem deutlich schwächeren operativen Geschäft der Unterhaltungssparte und ausgebliebenen neuen Projekten im vierten Quartal. Während man das schwächelnde Kinder- und Jugendsegment also nicht los wird, ist die bisherige Geschäftsführerin der EM.Entertainment GmbH und der Junior.TV GmbH & Co. KG schon weg: Susanne Schosser wurde mit sofortiger Wirkung abberufen.Die Geschäfte führt nun bis auf weiteres Werner E. Klatten, Vorstandsvorsitzender der EM.Sport Media AG.
Im Sportbereich, auf den EM.Sport in Zukunft setzen will, sieht es nach Aussagen des Unternehmens unverändert gut aus. EM.Sport Media strebe für den fortzuführenden Bereich einen Umsatz in Höhe von 215 Millionen Euro, ein Ebitda zwischen 27 und 31 Millionen Euro an. Klatten: "An unserer strategischen Entscheidung, uns auf den profitablen Bereich Sport zu fokussieren, ändert dies nichts. Wir müssen die Wertkorrektur als Einmaleffekt in ihrer Bedeutung in Relation zu unserem Kerngeschäft, dem Sportbereich, setzen. Dieser hat sich in den letzten Jahren als wachstumsstark und nachhaltig profitabel erwiesen."