Logo: DFLNachdem die Deutsche Fußball Liga von Bezahlsender Premiere für ihr neues Modell der Bundesliga-Vermarktung kritisiert wurde, gibt es nun Zoff in den eigenen Reihen der Liga, weil der FC Bayern München mehr Geld aus der Fernseh-Vermarktung für sich verbuchen will. Am vergangenen Freitag reiste Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge gemeinsam mit dem Vereinsjustiziar zu einem informellen Treffen beim Bundeskartellamt, um eine Änderung in der Verteilung der Erlöse der Liga aus der Fernsehvermarktung herbeizuführen.

Bayern München ist mit seinen Erlösen nicht zufrieden. Laut Rummenigge ist der Anteil, den die deutschen Top-Vereine aus den Fernseh-Geldern erhalten im internationalen Vergleich zu gering. Bei einer Einzelvermarktung könne sein Verein bedeutend mehr Geld erlösen, so Rummenigge. Innerhalb der Liga gibt es scharfe Proteste gegen den Vorstoß im Sinne der Bayern. Rummenigge ist zugleich auch Vorstandsmitglied der DFL.
 

 
"Es st unverantwortlich und eine große Gefahr für den Fußball, dass München diese Diskussion ausgelöst hat", sagte FSV-Mainz-Präsident Harald Stutz der Zeitschrift "Kicker" und betonte, Rummenigge müsse als Vorstand die Interessen der gesamten Liga vertreten. Heribert Bruchhagen, DFL-Vorstand und Chef von Eintracht Frankfurt, sagte dem "Kicker": "Die Geld-Schere klafft schon weit auseinandner. Bayern soll zufrieden sein und Ruhe geben, wenn sie in einem Jahrzehnt schon siebenmal Meister werden".

Bei der Liga hält man nach wie vor die Zentralvermarktung für den richtigen Weg. Das Bundeskartellamt bestätigte laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland", dass der Termin mit den Bayern auf deren Wunsch hin zu Stande kam. Derzeit überprüft das Bundeskartellamt das neue Vermarktungsmodell der Bundesliga. Es wird von Marktteilnehmern unter anderem kritisiert, dass die Käufer der Pay-TV-Rechte zugleich auch die daraus resultierenden Fernsehinhalte  von der Liga produzieren lassen müssen.