
Die Antwort von Coridaß ist simpel: Es verhalte sich mit den iTunes-Downloads wie mit den DVD- oder Bücher-Verkäufen. Die von der privatrechtlich agierenden ZDF Enterprises erworbenen Lizenzen für diese Nutzung müsse die ZDF-Tochter selbstständig refinanzieren. Und außerdem lägen nicht automatisch bei allen ZDF-Koproduktionen, für die ZDF Enterprises verantwortlich ist, automatisch die Video on Demand-Rechte vor. Oft erwerbe man diese zusätzlich. Optimistisch schaut Coridaß in die Zukunft: Gerade bei ausländischen Koproduktionen seien die VOD-Rechte inzwischen oftmals inklusive. "Da ist man z.T. schon weiter als bei uns", so der ZDF Enterprises-Geschäftsführer.
Ob auch ZDF-eigene Inhalte, die direkt von den Mainzern erstellt werden, kostenpflichtig sein würden, ist, so Coridaß, als "übliches Programmverwertungs-Geschäft" zumindest denkbar und auch zulässig. Immerhin lassen sich über iTunes schon jetzt "heute" und "heute-journal" kostenlos downloaden. ZDF Enterprises-Geschäftsführer Coridaß erklärt aus seiner Sicht den Unterschied zwischen der kostenlosen Mediathek und dem Angebot bei iTunes: Während die im vergangenen September stark ausgebaute ZDF-Mediathek für einen begrenzten Zeitraum nach der Ausstrahlung kostenlos zeitversetztes Fernsehen im Streaming-Verfahren biete, geht die gekaufte Episode bei iTunes in den Besitz des Käufers über und kann - wie eine Kauf-DVD oder -CD auch - offline, zeitunabhängig und auf diversen Geräten genutzt werden.
Bei der Folgefrage, wieso DVDs mit dem ZDF-Programm überhaupt verkauft werden, sieht Coridaß den Sender in der Pflicht, wirtschaftlich sorgsam mit den ZDF-Rechten und damit auch Gebührengeldern umzugehen. So würden die Fernsehzuschauer mit ihren Gebühren das Fernsehprogramm des ZDF finanzieren. Doch wäre es nicht im Sinne der gerechten Gebührennutzung, so Coridaß, wenn es auf Kosten aller Gebührenzahler für interessierte Zuschauer beispielsweise kostenlose DVDs, Bücher, CDs oder eben auch Downloads vom ZDF geben würde.

Das Angebot von ZDF Enterprises bei iTunes soll in den kommenden Monaten kontinuierlich ausgebaut werden. Insbesondere im Bereich Dokumentation und Kinderprogrammen, wie Coridaß im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de verrät. Geplant sind so etwa der Verkauf der Doku-Reihen "Metropolis" und "Europa im Mittelalter" oder die Kinderserie "H20". Wann dies geschehen solle, stehe aber noch nicht fest.