Foto: ProSiebenSAT.1Die ProSiebenSat.1-Gruppe kommt nicht zur Ruhe. Nach der Übernahme des SBS-Konzerns ist das Unternehmen hoch verschuldet. Zudem fuhr das Fernsehunternehmen schlechte Ergebnisse ein, nachdem das neue Modell für den Werbeverkauf bei den Kunden nicht landen wollte. Nachdem Marketing-Vorstand Peter Christmann in der vergangenen Woche seinen Rücktritt angekündigt hat, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" nun von Spekulationen über eine Ablösung des Vorstandsvorsitzenden Guillaume de Posch.

Mit dem Weggang von Christmann und Finanz-Vorstand Lothar Lanz, der das Unternehmen ebenfalls verlässt, seien "zwei Säulen des Systems Posch weggebrochen", zitiert die "FAZ" einen Fernsehmanager. Auf den Gängen des Konzerns werde fabuliert, dass die Zeit für den Vorstandvorsitzenden Posch, der als Mann der Zahlen gilt, bei ProSiebenSat.1 abgelaufen sei, wenn Ende des Jahres die Integration der SBS-Gruppe in den Konzern abgeschlossen sei. "Dann wird ein Strahlemann gebraucht, der den Konzern in der Öffentlichkeit verkaufen kann", zitiert das Blatt einen namentlich nicht genannten Manager.
 


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Auch die Medienwächter beäugen die aktuellen Ereignisse im Konzern, der erneut einen massiven Sparkurs angekündigt hat, kritisch. "Wir beobachten das Verhalten der Finanzinvestoren sehr genau und es gibt Aspekte, die mir nicht gefallen", sagte Wolf-Dieter Ring, Chef der Bayerischen Landesmedienanstalt, der Zeitung. Auch unter der Belegschaft herrsche Ratlosigkeit. Laut "FAZ" ist bei Sat.1 zu hören, dass dort alle "nur noch mit einem großen Fragezeichen im Gesicht" herumliefen.