Foto: ProSiebenRed Seven Entertainment soll künftig Unterhaltungsformate für die gesamte pan-europäische Gruppe produzieren. Bislang ließ die Sendergruppe die meisten Entertainment-Sendungen als Auftragsproduktionen von zahlreichen verschiedenen Firmen herstellen. Beim Import internationaler TV-Formate wie "Germany's next Topmodel", "The next Uri Geller" oder "Stars auf Eis" setzte man zuletzt verstärkt darauf, dass der Sender die jeweiligen Lizenzrechte selbst erwirbt und einen deutschen Produzenten mit der Ausführung beauftragt.

Mit Red Seven Entertainment sollen künftig alle Schritte einer Produktion inhouse vollzogen werden - was in der deutschen Produzentenlandschaft für einige Verstimmung sorgt. Denn die Erfahrungen mit Producers At Work, der ziemlich erfolglosen Fiction-Produktionsfirma von ProSiebenSat.1, zeigen, dass die Sender im Zweifel die Formate natürlich lieber von der konzerneigenen Tochter produzieren lassen und den externen Produzenten damit lukrative Aufträge entgehen. Die Ankündigung von Guillaume de Posch, man werde "auch weiterhin Programme von externen Produzenten beziehen" dürfte die Gemüter da nur wenig besänftigen.

Durch die inhouse-Produktion wird es für ProSiebenSat.1 künftig auch leichter, die Formate auf verschiedenen Plattformen zu verwerten, da man dann automatisch im Besitz aller nötigen Rechte ist. Neben Produktionen vorrangig für das Fernsehen soll Red Seven als weiteren Schwerpunkt auch direkte Inhalte fürs Internet produzieren.

Geschäftsführer der neuen Tochter, die ihren Sitz wie auch der Mutterkonzern in Unterföhring hat, wird Jobst Benthues, der zunächst auch weiter Unterhaltungschef und stellvertretender Geschäftsführer von ProSieben bleiben wird. Red Seven wird in der Group Content Acquisitions & Production Unit von Jan Frouman angesiedelt. Frouman ist auch für Producers at Work, SevenOne International, Group Programming Acquisitions sowie die länderübergreifenden Produktions- und Formatentwicklungs-Initiativen der Gruppe zuständig.