
"Meet the Press" ging erstmals am 6. November 1947 auf Sendung - und läuft noch heute. Die politische Gesprächssendung mit Pressevertretern ist damit weltweit die am längsten laufenden Sendung in der Geschichte des Fernsehens und war Vorbild für dutzende ähnlicher Formate in aller Welt inklusive dem "Internationalen Frühshoppen" (1953 bis 1987) sowie "Presseclub" (1987 bis heute) im Programm des Ersten. Sie gilt auch als Geburtsstätte des Fernsehjournalismus.
NBC und MSNBC unterbrachen ihr Programm für diesen Special Report
Bislang gingen knapp 4.800 Ausgaben des amerikanischen Originals bei NBC über den Sender. Anfangs als halbstündiges, kurz nach der Übernahme der Sendungsleitung durch Tim Russert im Dezember 1991 als einstündiges Format. Seine über die Jahre legendär gewordene und oft parodierte Verabschiedung: "That's all for today. We'll be back next week. If it's Sunday, it's 'Meet the Press'."
Die Sendung wird weitergehen. Dazu hat NBC so kurz nach der Nachricht des Todes zwar natürlich noch keine Aussage getroffen, doch die Sendung hat eine stolze Tradition, die fortgesetzt werden will. Ob sie jemals noch einmal jemand so prägen wird wie Tim Russert? Wohl kaum. Russert war zwar ganz sicher kein Zuschauermagnet, der die Massen begeisterte.
Aber er vertrat im amerikanischen Fernsehen etwas, das aus deutscher Sicht oftmals völlig außer Acht gelassen oder den amerikanischen Medien gar nicht zugestanden wird: Ordentliche, verlässliche Information und das Interesse an Wahrheit und Hintergründen. Russert war der Beweis, dass dies auch in einem Land in dem sich ein Sender wie Fox News Nachrichtensender nennen darf, möglich ist. Übrigens nicht nur in "Meet the Press", auch in seinen Interviews mit den politischen Führern der Welt und Kommentaren zum aktuellen politischen Geschehen.
Russert war auch ein Beweis dafür, dass die privaten Fernsehsender in den USA in Ermangelung eines starken öffentlich-rechtlichen Systems mehr politisches Verantwortungsbewusstsein und Informationspflicht besitzen als es die deutschen Privatsender noch heute tun. Er gehört zu einer Generation von amerikanischen TV-Journalisten zu der auch NBC-Anchorman-Legende Tom Brokaw zu zählen ist. Dieser hatte sich eigentlich längst aus dem aktiven Geschäft zurück gezogen. Im Jahr 2004 moderierte er zum letzten Mal die "NBC Nightly News". Doch an diesem Freitag trat er noch einmal vor die Kamera - und vermeldete den Tod seines Freundes und Kollegen. Tim Russert wurde 58 Jahre alt.

Russert war auch ein Beweis dafür, dass die privaten Fernsehsender in den USA in Ermangelung eines starken öffentlich-rechtlichen Systems mehr politisches Verantwortungsbewusstsein und Informationspflicht besitzen als es die deutschen Privatsender noch heute tun. Er gehört zu einer Generation von amerikanischen TV-Journalisten zu der auch NBC-Anchorman-Legende Tom Brokaw zu zählen ist. Dieser hatte sich eigentlich längst aus dem aktiven Geschäft zurück gezogen. Im Jahr 2004 moderierte er zum letzten Mal die "NBC Nightly News". Doch an diesem Freitag trat er noch einmal vor die Kamera - und vermeldete den Tod seines Freundes und Kollegen. Tim Russert wurde 58 Jahre alt.