Logo: ProSiebenSat.1Auch wenn aus dem Hause ProSiebenSat.1 ebenso wie von den Eigentümern KKR und Permira in den vergangenen Wochen stets beschwichtigende Worte und betont optimistische Äußerungen zu hören waren:  Ruhiges Fahrwasser sieht anders aus.

ProSiebenSat.1 hat durch die Übernahme der SBS-Gruppe einen riesigen Schuldenberg angehäuft, gleich drei tragende Säulen des Vorstands, darunter der Vorstandsvorsitzende Guillaume de Posch, verabschieden sich innerhalb eines halben Jahres, der Gewinn brach im ersten Quartal drastisch ein, was den Konzern zu einem erneuten, millionenschweren Sparprogramm veranlasste - bei gleichzeitiger Ausschüttung einer hohen Dividende an die Aktionäre.

Darauf reagierten die Betriebsräte des Konzerns nun mit einem an den Vorstandsvorsitzenden Guillaume de Posch und Aufsichtsratschef Götz Mäuser adressierten offenen Brief. Darin kritisieren sie die Sparmaßnahmen als falsche Strategie, durch die "Man-Power, Know-how, Identifikation und Leistungsbereitschaft dauerhaft ausgehöhlt" würden.

Die Kritik richtet sich vor allen Dingen an die Haupteigner des Konzerns, die Finanzinvestoren KKR und Permira. Deren Geschäftsgebaren schade sowohl den Kleinaktionären als auch den Mitarbeitern der ProSiebenSat.1 Group. "Unter der Führung von KKR/Permira hat das Unternehmen einen dramatischen Substanzverlust hinnehmen müssen", heißt es in dem offenen Brief. In der Tat fiel der Unternehmenswert drastisch: Die ProSiebenSat.1-Aktie ist heute nur noch ein Fünftel so viel Wert wie im Sommer vergangenen Jahres.

Die Betriebsräte fordern den Vorstand auf, "seiner Aufgabe gerecht zu werden und wieder im Sinne des 'Deutschen Corporate Governance Kodex' zu handeln". Demnach ist der Vorstand dem Unternehmensinteresse und der Steigerung des Unternehmenswertes verpflichtet. Das kann nach Ansicht des Betriebsrats nur durch bessere Formate, daraus resultierend höheren Quoten und höheren Werbeeinnahmen gelingen.

Auf der folgenden Seite dokumentiert DWDL.de den Offenen Brief im Wortlaut