Kabel-Änderungen in NRW: MDR und LfM streiten

Der MDR kann sich mit den neuen Regelungen nicht anfreunden, daher griff MDR-Intendant Udo Reiter die Landesanstalt für Medien in NRW (LfM) an und warf ihr Verantwortungslosigkeit vor. Die Veränderungen im Kabelnetz schaden "dem Zusammenwachsen der Deutschen." Ausserdem seien viele Ostdeutsche vor Jahren auf der Suche nach Arbeit in die Rhein-Region gezogen, daher sei der MDR für diesen Teil der Bevölkerung soetwas wie eine "Brücke zur Heimat."

Nun weist die LfM die Vorwürfe des Mitteldeutschen Rundfunks in einem Brief an Reiter zurück. LfM-Direktor Norbert Schneider machte deutlich, dass der MDR zwar durch die verlängerte Sendezeit des Kinderkanals sicherlich getroffen worden sei und auch könne er die Proteste der Zuschauer verstehen. Doch gleichzeitig verwundere es aber, dass der MDR sich erst heute, drei Jahre nach der Entscheidung, zu Protesten verstanden habe.

Schneider verwies im Weiteren darauf, dass die eigentliche Ursache für Entscheidungen dieser Art, im mangelnden Ausbau des Breitbandkabels liege. Laut dem Direktor bemühten sich die Landesmedienanstalten seit Jahren um einen Ausbau. Eine vergleichbare Anstrengung der ARD kenne er nicht. "Wenn wir bei der Digitalisierung des Kabels keine Fortschritte machen, sind Situationen wie diese, die wir gemeinsam beklagen, unvermeidlich. Irgendjemanden wird es dann immer wieder treffen, so wie diesmal den MDR."

Zu dem Vorwurf, dass mit der Herausnahme des MDR der Ost-West-Dialog beschädigt würde, bemerkte Schneider: "man habe zwischen Dritten Programmen auswählen müssen. Dabei habe der NDR, der immerhin auch ein Bundesland aus den neuen Ländern bei sich habe", nämlich Mecklenburg-Vorpommern, "den Vorzug bekommen". Hinzu kommt, dass der Kinderkanal federführend vom MDR betreut wird und daher nichts näher liegt, dass sich beide auch einen Kanal teilen.

Kabelzuschauer, die den MDR weiter ganzstags empfangen möchten, können in NRW die Kanäle mit Hilfe eines Digitaldekoders empfangen. Im Digitalpaket der ARD ist der Sender 24 Stunden zu empfangen, ausserdem werden die verschiedenen Regionalschienen aus den Bundesländern der Anstalt vollständig ausgestrahlt.