Bild: Mediengruppe RTL Deutschland"RTL ist kein Handelsunternehmen. Deshalb ist der Rückzug aus dem Einkaufsfernsehen strategisch richtig", sagte der damalige RTL Interactive-Chef Johannes Züll im Februar dem "Handelsblatt" und kündigte damit nach knapp sieben Jahren, in denen der RTL Shop stets Verluste schrieb, den Ausstieg der Mediengruppe RTL Deutschland aus dem Teleshopping-Markt an.

Bis Ende Juli sollte der Verkauf über die Bühne gegangen sein - und fast auf den Tag genau kann man nun wirklich einen Käufer präsentieren: Voraussichtlich zum 31. August 2008 wird die Münchner Industrieholding Aurelius den RTL Shop übernehmen. Aurelius ist unter anderem an "Quelle" in Frankreich, dem Katalog-Spezialversandhaus "Mode und Preis" mit Tochtergesellschaften in der Schweiz und der Slowakei und dem Herrenausstatter "Pohland", der an elf Standorten in Deutschland vertreten ist, beteiligt.

Über den Kaufpreis ist nichts bekannt. Im Vorfeld hatte RTL einen Betrag im zweistelligen Millionenbereich anvisiert. Zustimmen müssen dem Verkauf noch die Kartellbehörden. Nichts ändern wird sich vorerst an den RTL Shop-Programmfenstern bei RTL, Vox und n-tv. Sie bleiben noch bis Ende 2008 im Programm. Danach dürfte man aber bei den betroffenen Sendern froh sein, die Quotenkiller los zu sein.

Dr. Dirk Markus, Vorstandsvorsitzender von Aurelius, ist dennoch optimistisch, den Marktanteil des RTL Shops in den kommenden Jahren "signifikant ausweiten" zu können. Ingbert Vöcker, CFO der Mediengruppe RTL Deutschland sagte, man gehe weiter davon aus, dass Teleshopping Zukunft habe, habe aber nur geringe Synergiemöglichkeiten mit den zukünfigen Kernaktivitäten der Mediengruppe RTL Deutschland gesehen. "Wir freuen uns deshalb, einen Käufer mit Erfahrung im Handelssegment gefunden zu haben, der das Geschäft von RTL Shop gemeinsam mit den Mitarbeitern weiterentwickeln will."