Im Strafprozess gegen den ehemaligen HR-Sportchef Jürgen Emig soll sich ein ehemaliger ARD-Verantwortlicher als Zeuge gemeldet haben, um dem Angeklagten mit Aussagen über die Schleichwerbepraxis der ARD beizuspringen.
Verschiedenen Medienberichten zu Folge hat der ehemalige Sportchef des HR, Jürgen Emig, in seinem Strafprozess, in dem ihm Betrug, Bestechlichkeit, Anstiftung zur Bestechung und Untreue angelastet werden, ein weiteres Geständnis abgelegt. So habe er entgegen vorheriger Aussagen eingeräumt, bei einem Radrennen, das sein Sender übertragen hat, auch für die Platzierung von Sponsorenwerbung im Bild verantwortlich gewesen zu sein.
Laut einem Bericht der "taz" könnte der Hessische Rundfunk über die dubiosen Geschäfte, die Emig über die Firma SMP abgewickelt hat, die Emigs Ehefrau und seinem Geschäftspartner Harald Frahm gehörte, im Bilde gewesen sein. Frahm habe dem Bericht zu Folge ausgesagt, dem Leiter der HR-Revision Einzelheiten über die SMP erläutert zu haben. "Ich habe ihm rübergebracht, dass Herr Emig für alle Geschäfte der Entscheidungsträger war - ich habe doch gar nicht die Befugnis gehabt", zitiert die Zeitung Frahm.
Auch ein weiteres Detail des Prozesses wirft kein gutes Licht auf die ARD. So hat sich den Berichten zu Folge auch der ehemalige Fernsehspielchef des Saarländischen Rundfunks, Martin Buchhorn, als Zeuge freiwillig zur Verfügung gestellt. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, wolle Buchhorn aussagen, dass er von seinen Vorgesetzten im Sender immer wieder aufgefordert worden sei, Schleichwerbung in den von ihm verantworteten Programmen zu platzieren.