
"Ich glaube nicht, dass die Rechnung aufgeht: Junge Leute gucken eher, wenn das Fernsehen experimentiert", so die WDR-Fernsehchefin. "Wir wissen natürlich, wie wir junge Zuschauer kriegen: Sport, Sport, Sport, vor allem Fußball. Und wir kriegen sie auch mit dem fiktionalen Programm, mit Unterhaltung." Stattdessen will Kulenkampff die jungen Zuschauer im Internet und auch den ARD-Digitalkanälen erreichen: "Die Zielgruppe will Unterhaltung zeitunabhängig nutzen können. Innerhalb der Digitalkanäle der ARD können wir überlegen, ob wir bündeln - und zwar mit vorhandenem Material."
Das Internet und die zeitunabhängige Nutzung der Inhalte spiele für die junge Zielgruppe eine wichtige Rolle. Umso gespannter ist Kulenkampff, was ARD und ZDF demnächst im Web machen sollen dürfen und nicht. "Das ist doch absurd, jemanden im World Wide Web, im weltweiten Internet, begrenzen zu wollen", so die WDR-Fernsehchefin im Interview mit der "Westfälischen Rundschau". "Die Zuschauer suchen die Programme, die sie sehen wollen - aber zu Zeiten, die sie selbst bestimmen. Und deshalb bin ich dagegen, Unterhaltung aus unserem Internet-Angebot zu verbannen."