Der Strafprozess um die Machenschaften des ehemaligen HR-Sportchefs Jürgen Emig, der Millionengelder für seinen Sender eingetrieben und dabei in die eigene Tasche gewirtschaftet hat geht allmählich zu Ende.
Im Strafprozess um den ehemaligen Sportchef des Hessischen Rundfunks, Jürgen Emig, hat die Staatsanwaltschaft vor dem Landgericht Frankfurt in ihrem abschließenden Plädoyer am Dienstag eine Gefängnisstrafe von drei Jahren und sechs Monaten für Emig gefordert. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Emig werden Untreue und Bestechlichkeit vorgeworfen.
Durch die Taten Emigs sei dem HR ein großer materieller und immaterieller Schaden entstanden, argumentierte die Staatsanwaltschaft. "Er hat die Rundfunkfreiheit verraten und redaktionelle Entscheidungen verkauft", zitiert die "SZ" Staatsanwalt Michael Loer. Für Harald Frahm, Geschäftsführer der Tarnfirma SMP, über die Emig seine Geschäfte abwickeln ließ, fordert die Staatsanwaltschaft eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren.
Strafmildernd soll laut Staatsanwaltschaft berücksichtigt werden, dass Emig auf Grund fehlender funktionierender Kontrollinstanzen im Hessischen Rundfunk bei seinen kriminellen Aktivitäten leichtes Spiel gehabt habe. Das Plädoyer der Verteidigung ist für den Donnerstag dieser Woche anberaumt. Das Urteil soll am 2. Oktober verkündet werden.