Grafik: DWDL.deWenn am Freitag das ZDF mit der Sendung "Aus gegebenem Anlass" die Diskussion zwischen Marcel Reich-Ranicki und Thomas Gottschalk ausstrahlt, wird am Wochenende wohl noch einmal ein kleines Beben durch Mediendeutschland gehen und schon bald dürfte die Debatte über die Programm-Qualität im Fernsehen wieder von anderen Themen überlagert werden, während die Stifter des Fernsehpreises sich daran machen, ihre Lehren für das kommende Jahr aus dem Eklat vom Wochenende zu ziehen.

Die Sendung wurde am Mittwoch im Kurhaus Wiesbaden aufgezeichnet und wird am Freitag just auf dem Sendeplatz des Kulturmagazins "Aspekte" zu sehen sein. Nicht am Sonntag-Abend und nicht eine Stunde lang, wie Gottschalk dem zeternden Reich-Ranicki noch am Samstag auf der Bühne in Köln-Ossendorf versprochen hatte.
 

 
Wie "Bild" berichtet, gehe Gottschalk gleich am Anfang des Gesprächs auf die Kritik des Literatur-Papstes ein. "Die Intendanten von ARD und ZDF würden vielleicht sogar das Fernsehen machen, das Du forderst. Aber sie machen es nicht, weil sie wissen, dass Ihr dann unter Euch wärt", sagte Gottschalk der Zeitung zu Folge. Er erklärte auch, weswegen er sich "fast nur auf Toiletten" aufhalte. "Ich mache Fernsehen für die Masse. Dafür werde ich vom Feuilleton in die Tonne getreten und von den Klofrauen geliebt".

Reich-Ranicki kommentierte seinen Auftritt beim Deutschen Fernsehpreis am Mittwoch-Abend während einer Veranstaltung laut "Bild" mit den Worten: "Ich hörte mir diese ganze Feier an und war entsetzt. Es wurden da kleine Fernsehausschnitte geboten mit irgendwelchen Clowns, irgendwelchem Unsinn, Blödsinn, Dreck, komplettem Dreck. Sowas wird in Deutschland gesendet jeden Tag. Die Fernsehdirektoren sagen, dass Publikum wünscht es, als wäre das Publikum eine Ansammlung von Idioten."