Foto: RTLWie die "Financial Times Deutschland" in ihrer Montags-Ausgabe berichtet, soll es bereits Gespräche zwischen Gerhard Zeiler (Bild), CEO der RTL Group, und Luke Johnson, Chaiman des finanziell angeschlagenen britischen Senders Channel 4, gegeben haben, in denen die Möglichkeiten einer Fusion beider Sender ausgelotet worden sein sollen.

Seitens der RTL Group will man den Bericht nicht kommentieren, verweist allerdings auf einen Beitrag Zeilers in der aktuellen Ausgabe der britischen "Financial Times". Dort schreibt Zeiler: "Ich sehe diese Fusion als Public-Private Partnership und ich glaube sehr, dass PPP in der Fernsehindustrie, wie in anderen Branchen, gut funktionieren würde". Dabei stehe jedoch außer Frage, dass die Mehrheit von der Regierung gehalten werde, so Zeiler.
 

 
Zum Hintergrund: Channel 4 ist ein werbefinanzierter Sender mit staatlichem Auftrag, der derzeit finanziell in der Krise steckt. Für die Lösung dieses Problems stehen in Großbritannien derzeit einige Lösungsmodelle im Raum. Eines davon könnte die Fusion mit dem Sender Five sein, der zur RTL Group gehört. Dies könnte auch für RTL interesant sein, da das Unternehmen bestrebt ist, seine Marktposition auf der Insel auszubauen. Auch wenn sich die obersten Manager der Sender bereits zu ersten Gesprächen getroffen haben sollen, so liegen die endgültigen Entscheidungen in den Händen der Gesellschafter der jeweiligen Sender, wozu im Falle von Channel 4 der Staat gehört.

Offiziell wurden seitens Channel 4 noch in der vergangenen Woche Überlegungen für einen Zusammenschluss mit Five als nicht machbar zurückgewiesen. Wie die "FTD" weiter meldet, sehe ein Bericht des britischen Kommunikationsministeriums, der derzeit erarbeitet werde, in einem Zusammengang von Channel 4 mit einem nicht-staatlichen Unternehmen eine Möglichkeit. Es wird jedoch betont, dass der Bericht noch nicht vollständig abgeschlossen ist.