Gegenüber dem Vorjahr verliefen die ersten Januarwochen für die großen Vermarkter eher schwach. Vor allem bei RTL brachen laut einem Bericht die Umsätze massiv ein. Für die kommenden Monate wird eine Rabattschlacht prognostiziert. Eher aufwärts geht es für die Kleinen.
Das neue Jahr lässt sich bisher schwer an für die Fernsehvermarkter IP Deutschland (Mediengruppe RTL Deutschland) und SevenOne Media (ProSiebenSat.1 Media AG). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sind in den ersten drei Wochen des Jahres laut einer Studie von Nielsen Media Research die Werbeeinnahmen der Fernsehvermarkter um sechs Prozent zurückgekangen.
Die Bruttoeinbußen der Branche belaufen sich laut einem Bericht der Fachzeitschrift "Werben und Verkaufen" zu Folge auf 17 Millionen Euro. Da sich die Vermarkter derzeit mit Rabatten auf die Werbezeiten gegenseitig überbieten, können die Kunden jedoch ihr Werbevolumen hoch halten.
ProSiebenSat.1-Vorstand Klaus Peter Schulz sagte kürzlich während eines Kongresses, die Krise sei im Werbemarkt angekommen. RTL-Chefin Anke Schäferkordt will mit den Kunden lieber wieder über Werbewirkungen, als über Preise sprechen. "Wir wünschen uns einen Dialog, der über die Frage nach Rabatten hinausgeht", wurde sie kürzlich von der "FTD" zitiert.
Während die Einnahmen der SevenOne Media gegenüber dem Vorjahr - allerdings bei einer anderen Ausgangsbasis - um zwei Prozent zulegten, hat IP Deutschland mit einem Rückgang um knapp 20 Prozent zu kämpfen. Entspannt hat sich die Lage für ProSiebenSat.1 dahingehend, dass man nach mehreren wenig erfolgreichen Anläufen nun eine Werbezeitenmodell kreiert hat, dass es mit dem neuen Model von RTL aufnehmen kann.
Besonders betroffen von den Einrüchen bei IP Deutschland ist "WuV" zu Folge der Sender Vox, der ein Minus von 25 Prozent hinnehmen musste. Zuwächse hingegen können die kleinen, von den großen Vermarktern unabhängigen, Sender verzeichnen. So legte RTL II, das von El Cartel Media vermarktet wird, um 9,5 Prozent zu. Der Zuwachs zum Jahresbeginn betrug beim Discovery-Sender Dmax gegenüber dem Vorjahr laut "WuV" sogar 18,5 Prozent.