Der Bulle von Tölz samt MamaRuth Drexel, bayerische Volksschauspielerin, Regisseurin und Theaterintendantin, die einem großen Publikum vor allem als Resi Berghammer, Mama des "Bullen von Tölz" und resolute Pensionswirtin, bekannt geworden war, starb am vergangenen Donnerstag im Alter von 78 Jahren. Drexel wurde am Wochenende bereits im Kreis der Familie beigesetzt.

Aufgrund einer schweren Erkrankung musste sie im Jahr 2007 eine längere Drehpause einlegen. Sat.1 produzierte in dieser Zeit mehrere Folgen des "Bullen von Tölz" ohne Drexel - die allerdings allesamt deutlich schwächere Quoten als zuvor einfuhren. Das Fehlen Drexels wurde stets als einer der Gründe angeführt. Erst für die Anfang Februar ausgestrahlte Folge "Abenteuer Mallorca" stand sie erstmals wieder vor der Kamera.

Der Tod Ruth Drexels bedeutet nun aller Wahrscheinlichkeit nach auch das Aus für die 1995 gestartete Sat.1-Krimireihe "Der Bulle von Tölz". "Wir können uns einen 'Bullen von Tölz' ohne Resi Berghammer nur sehr schwer vorstellen. Ich gehe nicht davon aus, dass wir weiterdrehen", so Sat.1-Sprecherin Diana Schardt über die Serie, deren Fortsetzung nach dem zuletzt deutlich gesunkenen Zuschauerinteresse ohnehin auf der Kippe stand. "Wir sind alle tief bewegt und sehr traurig über ihren Tod. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Angehörigen", so Schardt weiter.

Ihr Serien-Kollege Ottfried Fischer sagte zu Drexels Tod: "Es ist sehr schwer Worte zu finden, wenn sich ein Mensch, der einen ein großes Stück des Weges begleitet hat, für immer verabschiedet. Ohne sie wäre ein Teil meines Lebens und ein Teil der Kultur des bayerischen Volksschauspiels sicher anders und weniger erfolgreich verlaufen. Ruth war das, was sich ein Kulturschaffender wünscht: Eine große Volksschauspielerin, eine vorbildliche Verfechterin ihrer Werte und eine gute Organisatorin. Sie war der Inbegriff einer emanzipierten Frau." Fischer weiter: "Mir bleibt nur laut zu rufen: Servus Mamma! Der Benno und der Ottfried denken an Di!"