ProSiebenDie Revolution fällt vorerst aus. Auch wenn ProSieben seinen neuen Markenauftritt unter dem knackigen Label ProSieben 3.0 ankündigt, war man klug genug, die bewährten Elemente zu behalten. So wird auch künftig das bekannte Logo und der Claim „We love to entertain you“ erhalten bleiben. Doch ab kommenden Sonntag um 20.13 Uhr, startend mit einem zweiminütigen Trailer, präsentiert sich der Sender dennoch in neuer optischen Verpackung. Und später im Jahr folgt dann auch noch ein völlig neuer Webauftritt. Dabei orientiert sich der Sender in der Optik an den bereits seit Jahresbeginn im Einsatz befindlichen Print-Werbemotiven - und das aus gutem Grund.

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Hört man ihm länger zu, merkt man, dass Malte Hildebrandt, Senior Vice President Marketing der German Free TV Group, insbesondere eins vermitteln will: „Wir denken nicht mehr TV“. Aus der Fernsehmarke ProSieben soll eine auf allen Plattformen wiedererkennbare Medienmarke werden. Everytainment ist das neue Markenversprechen von ProSieben. Man stehe für Entertainment an jedem Ort, zu jeder Zeit. Egal ob im TV, online oder mobil. Erst im August 2007 hatte sich der Sender zum letzten Mal ein Redesign gegönnt. Warum jetzt schon wieder eine Änderung? „ProSieben darf nicht alt wirken“, erklärt Hildebrandt. Dies ergebe sich schon aus dem Markenkern des Senders. Deshalb sei die fortlaufende Weiterentwicklung wichtig, um unter den deutschen Fernsehsendern Designführer zu bleiben. Man sei, wie Hildebrandt nachlegt, so etwas wie das Apple unter den Sendern.
 
 
ProSieben 3.0ProSieben 3.0: Screenshot eines Trailers im neuen Design
 
 
Leitidee des jetzigen Relaunches, hausintern von der eigenen Agentur Creative Solutions entwickelt, ist das Schlagwort „E-Motion“, bei ProSieben übersetzt mit Entertainment in Motion. Es soll der Marke zu einem dynamischen und uniquen Design verhelfen. Was man darunter zu verstehen hat, können sich ProSieben-Zuschauer ab dem kommenden Sonntag um 20.13 Uhr anschauen. Vor der Ausstrahlung von „Fluch der Karibik 2“ stellt man sein Design um. Geworben wird dafür derzeit schon mit mysteriösen „Piratensender“-Trailern. Das neue OnAir-Design entwickelt im Wesentlichen Teile der bisherigen Brandingelemente weiter und ergänzt diese um neue Ideen. Statt des bisherigen Entertainment-Floater, einer grafischen Animation in der Bildmitte, gibt es künftig im unteren Bildbereich den „Loader“ - ein bunt animierter Fortschrittsbalken, wie man ihn aus der Online-Welt kennt. Mit dieser Verlagerung nach unten soll mehr Platz für ausdrucksstarke Bilder in der Bildmitte geschaffen werden.
 
 
ProSieben 3.0ProSieben 3.0: Screenshot eines Trailerbeginns mit "Loader" unten
 
 
Auch die Hausschrift des Senders wurde überarbeitet. Sie kommt u.a. in der „Silver Stage“ zum Einsatz, einer silbernen Fläche am unteren Bildrand, die künftig fester Bestandteil des Informationsdesigns ist. Auf farbliche Variationen der Grafikflächen wird in Zukunft zu Gunsten einer klaren Absenderschaft verzichtet. War ProSieben bislang in den Programmtrailern bunt, dominieren künftig klar die Farben silber und rot. Neben dem roten Logo soll die Silber-Optik noch deutlicher als Markenzeichen von ProSieben positioniert werden. Etwas gestört wird diese Reduzierung allerdings durch den aus rätselhaften Gründen bunt animierten „Loader“. Erneuert wurden auch die grafischen Darstellungen von Sendungstiteln und Sendezeiten sowie einige Übergänge, die u.a. mit einer „3. Dimension“ für mehr räumliche Tiefe sorgen sollen.