
Nach Auffassung des Gremium werden bei "Erwachsen auf Probe" Säuglinge für dramaturgische Effekte eingesetzt und jugendliche Teilnehmer mit Berufung auf ein oberflächliches und vermeintlich pädagogisches Ziel einem Realitätsschock ausgesetzt. "Sie werden von Erziehern und so genannten Experten beobachtet und kontrolliert, erhalten jedoch keine echte und umfassende Hilfe, beispielsweise von Vertrauenspersonen aus ihrem familiären Umfeld", heißt es in einer Mitteilung. Das Format sei weder pädagogisch wertvoll noch pädagogisch begründet.
Mehr kann die KJM allerdings nicht tun. Allerdings will man nach den ersten Folgen auch die Sendung vom 10. Juni genauer unter die Lupe nehmen. Dies ist die Ausgabe der Show, in der die Jugendlichen Probe-Eltern Babys in ihre Obhut übergeben bekommen. Eine Entscheidung dazu soll am 15. Juli fallen. Mit Blick auf die Diskussion um den Schutz von Kindern während der Herstellung von Fernsehsendungen sagte der KJM-Vorsitzende Wolf-Dieter Ring: "Eine kritische Diskussion darüber, ob das physische und psychische Wohl der Babys und Kinder während der Produktion gewahrt war, begrüße ich sehr". Anfang Juni hatten die Jugendminister für die Novellierung des Jugendarbeitsschutzgesetzes ein Drehverbot für Kinder unter drei Jahren gefordert.