Am kommenden Sonntag zeigt die ARD die von Springer-Chef Mathias Döpfner gedrehte Doku "Mein Freund George Weidenfeld", um die es zuvor einem "Spiegel"-Bericht zufolge ein "monatelanges Gezerre" gegeben haben soll. ARD-intern sei das Porträt wegen fehlender journalistischer Distanz in die Kritik geraten - und weil sich Döpfner selbst sowie auch der Springer-Verlag durch die schon im Titel zur Schau gestellten Freundschaft mit Weidenfeld ebenfalls perfekt in Szene setzen könne.
In einem Interview mit dem "Focus" wies Mathias Döpfner die Kritik nun zurück, schließlich sei die Idee für das Porträt durch den damaligen NDR-Intendanten Jobst Plog an ihn herangetragen worden, nicht umgekehrt. "Man hat mich doch gefragt, weil man diese Freundschaft zum Thema machen wollte. Das wäre so, als wenn man Sprudel bestellt und sich dann beklagt, dass er bitzelt", so Döpfner. Mit der ARD sei die Zusammenarbeit außerdem sehr gut gewesen.
Auch den recht unprominenten Sendeplatz - die ARD zeigt das Porträt am Sonntag um 14:30 Uhr - hält Döpfner für unproblematisch. "Der Film läuft kurz nach dem 'Presseclub, der immerhin von Programmdirektor Volker Herres moderiert wird. Ich habe nicht erwartet, dass er in der Primetime gezeigt wird." "Kurz danach" ist allerdings relativ: Zwischen "Presseclub" und "Mein Freund George Weidenfeld" zeigt die ARD noch eine "Tagesschau"-Ausgabe, "ARD-exclusiv: Pflegerin mit Herz" sowie "Bilderbuch: An der Leine".