Bild: WAZ MediengruppeDer Umbauprozess in der Essener WAZ-Gruppe geht weiter. Nachdem das Unternehmen die Redaktionen seiner NRW-Regioanlzeitungen umstrukturiert hat, wobei rund 300 Stellen gestrichen wurden, soll es nun auch in den Bereichen Verwaltung und Vermarktung Veränderungen geben. Konkretes wird jedoch noch nicht genannt. In einem Interview mit der Fachzeitung "Horizont" sagte WAZ-Geschäftsführer Christian Nienhaus: "Ich kann und will da keine Zahlen nennen. Wir werden in jedem Einzelfall unsere Maßnahmen erst mit den Betriebsräten besprechen, bevor wir öffentlich irgendwelche Summen diskutieren".

Auch wenn die teilweise harten Einschnitte in den Redaktionen bisher gut verlaufen seien, sieht Nienhaus weiteren Handlungsbedarf. "Es kann ja nicht sein, dass ein Regionalzeitungsverlag, dessen NRW-Titel eine Auflage von weit über 800.000 haben, froh ist, wenn er es aus den roten Zahlen wieder knapp über die Nulllinie schafft", sagte er der "Horizont".
 

 
Inhaltlich arbeitet das Unternehmen derzeit an einem neuen Produkt. Mit einer Pendler-Zeitung im Tabloid-Format will der Verlag neue Zielgruppen ansprechen und vor allem junge Leute an das Medium Zeitung heranführen. "Unter dem Stichwort 'U-Bahn-Zeitung' haben wir das nach wie vor auf der Agenda", so Nienhaus. Hinsichtlich des Verkaufs der Hälfte der Anteile an der österreichischen "Kronen Zeitung" sagte der WAZ-Geschäftsführer, man habe ein entsprechendes Losungsmodell präsentiert. "Ob es letztendlich zu einer Einigung kommt, mit unserem  Ausstieg auf der erarbeiteten Grundlage, ist für mich völlig offen. Es ist aber auch klar, dass ein solcher Einigungsvorschlag nicht ewig auf dem Tisch liegen bleibt", so Nienhaus. Nun sei die Famile Dichand als Mitgesellschafter am Zug, sagte er der "Horizont".