
Darin fordert er, Intendant Schächter solle die Lage eskalieren lassen, um vor dem Bundesverfassungsgericht eine grundsätzliche Klärung herbeizuführen. "Es geht gar nicht mehr um den 'Fall Nikolaus Brender' allein. Es geht längst um den Ruf und die Zukunft des ZDF. Jeder Nachfolger - persönlich noch so integer - wäre von Anfang an beschädigt. Er wäre ein Chefredakteur von Gnaden der Union, ganz egal, welches Parteibuch er hätte", schreibt von der Tann in der "FAZ". Weiter befürchtet er, dass "ein derartiger Präzedenzfall für 'brutalstmögliche' Eingriffe der Politik in die Führung einer Anstalt sicher weitere begeisterte Nachahmer, auch bei den ARD-Anstalten" fände.
Da der Gang vor das Verfassungsgericht nur von wenigen Klageberechtigten beschritten werden kann, fordert von der Tann Schächter auf, seine Strategie zu ändern. Anstatt auf Zeit zu spielen solle er Brender "möglichst bald zur Wahl stellen". Würde Brender wie erwartet durchfallen, könne Klage erhoben werden. "Das würde auf eine heftige Konfrontation mit der Politik hinauslaufen und wäre vermutlich das Ende seiner Karriere. Aber einen größeren Gefallen könnte er dem ZDF und dem gesamten öffentlich-rechtlichen System nicht erweisen", so von der Tann.