Himmel und Hölle bei Big Brother 9Dass Dr. Herbert Kloiber, der mit seiner Tele München Gruppe am Sender RTL II beteiligt ist, kein Freund des Reality-Formats "Big Brother" ist, ist bekannt. Diese Haltung unterstrich er nun noch einmal in einem Interview mit dem "kress report". Er habe sich bislang nicht mit "Big Brother" abgefunden und werde sich damit auch nicht abfinden, so Kloiber. "Ich glaube, weder die Werbungtreibenden noch das Image des Senders werden dadurch nachhaltig beeinflusst", so der TMG-Chef weiter. Die jüngste Staffel habe über die gesamte Laufzeit gesehen nicht einmal ihr Marktanteilsziel von 8 Prozent erreicht.

Das Argument, dass "Big Brother" zumindest Stabilität am Vorabend garantiere, will Kloiber ebenfalls nicht gelten lassen. Auch in anderen Ländern habe man Alternativen gefunden. "Man muss sie irgendwann auch suchen. Nur muss man das auch rechtzeitig und langfristig planen." Nicht ganz uneigennützig schlägt er als einer der Hauptlieferanten für fiktionalen Content ebendiesen als Ersatz vor "Schauen Sie doch nur, wie erfolgreich die US-Sitcom 'King of Queens' bei anderen Sendern den Vorabend bestellt. Die kostet pro Run weniger als ein Viertel von 'Big Brother'."

Mit seinem Sender Tele 5 zeigte sich Herbert Kloiber zufrieden und blickt optimistisch in die Zukunft. "Der Sender erreicht in Spitzenzeiten über zwei Prozent Tagesmarktanteil, mit einzelnen Sendungen sogar vier Prozent. Wir arbeiten uns da von der dritten in die zweite Liga hoch." Kommendes Jahr peile man einen Marktanteil von 1,8 Prozent an. "Das halte ich für durchaus realistisch", so Kloiber.