Volker HerresDer Bayerische Oberste Rechnungshof untersuchte in diesem Jahr erstmals die Finanzen der gemeinsam von ARD und ZDF gehaltenen Sportrechteagentur Sport A, über die die beiden Sender ihre Sport-Lizenzen erwerben. Auf Kritik stießen bei den Rechnungsprüfern dabei vor allem die Ausgaben für "Mitwirkende", wohinter sich prominente aktuelle und frühere Sportler verbergen, die nun als Co-Moderatoren oder Experten im Einsatz sind.

Die "Süddeutsche Zeitung" zitiert am Donnerstag aus dem Bericht des Rechnungshofes, nach dem zwischen 1999 und 2006 allein für die ARD Honorarverflichtungen für diese "Mitwirkenden" in Höhe von insgesamt rund 15 Millionen Euro entstanden seien. 2003 hätten ARD und ZDF gemeinsam 2,6 Millionen Euro ausgegeben. Auch wenn das im Vergleich zu den Gesamtausgaben keine allzu hohen Beträge sind, fordert der Rechnungshof, dass "die bisherige Honorierungspraxis dringend überdacht werden sollte". Die Gagen, die ARD und ZDF ihren Experten zahlen, seien "mit der Verpflichtung der Anstalten zum sparsamen Umgang mit Gebührengeldern nur schwer vereinbar".

Eine Kritik, die Volker Herres, Programmdirektor des Ersten, auf Nachfrage gegenüber DWDL.de zurückweist: "Die ARD bemüht sich seit Jahren, durch kompetente Co-Moderatoren eine Vielzahl an Sportarten vom Wintersport bis zum Schwimmen, aber natürlich auch vom Fußball den Zuschauern nahe zu bringen. Unser Publikum soll eine aktuelle und kritische Analyse nicht nur der ARD-Sportjournalisten, sondern auch eine fachkundige Einschätzung ehemaliger Spitzensportler erhalten, um die erbrachten Leistungen noch besser einordnen zu können. Dafür werden marktübliche Honorare gezahlt, die selbstverständlich dem Gebot des sparsamen Umgangs mit Gebührengeldern entsprechen."