Foto: DFPSollte während der Gala am 26. September nicht wieder ein Preisträger einen Preis ablehnen - große Überraschungen wird es wohl nicht geben beim Deutschen Fernsehpreis in diesem Jahr. Auch wenn sich auf der Nominierungsliste, die am heutigen Mittwoch bekannt gegeben wurde, vereinzelt auch neue Format-Entwicklungen finden, so sind es vor allem die üblichen Verdächtigen, die in diesem Jahr auf eine Auszeichnung hoffen dürfen. Allzu groß war der Pool an innovativen Formaten, aus denen die Jury in diesem Jahr hätte schöpfen können überdies auch nicht. Offenbar hat die Krise ihren Niederschlag im Programm gefunden, so dass sich fast nur noch mittlerweile Bewährtes als preiswürdig erweist.
 
So sind es die etablierten Flaggschiffe "Schlag den Raab" (ProSieben) und "Wetten dass...?" (ZDF), die in diesem Jahr um den Sieg in der Kategorie Beste Unterhaltungssendung/Moderation gegeneinander antreten. Spannend bleibt hier jedoch die Frage, ob es Mario Barth gelingen wird, sich mit seiner RTL-Show "Willkommen bei Mario Barth", die als dritte in dieser Kategorie nominiert ist, gegen die beiden Aushängeschilder durchzusetzen.


„Prägendes fand die Jury vor allem rund um das Thema zwanzig Jahre Mauerfall sowie im Trend, mit Mehrteilern Event-Marken zu setzen und im Bereich Comedy, wo Kunstfiguren und junge Comedians unterwegs sind, die Satire neu im TV verorten. Comedy versteht sich als anarchische Rückkopplung zum aktuellen News-Programm“, so die Juryvorsitzende Bettina Böttinger bei der Bekanntgabe der Nominierungen in Berlin.

In der Kategorie Comedy haben es  gleich zwei Neulinge auf die Nominierungsliste geschafft: Der Mut von RTL, mit "TV Helden" eine neuen Humorfarbe ins Programm zu bringen, wird mit einer Nominierung belohnt. Auch die "Heute Show" des ZDF, die im kommenden Jahr wöchentlich gezeigt werden soll, darf auf eine Trophäe hoffen.

Die Konkurrenz der beiden Neulinge jedoch könnte beiden das Feld noch einmal streitig machen: Auch Horst Schlämmer - Hape Kerkelings Kunstfigur - steht in diesem Jahr auf der Nominierungsliste - und zwar beispielhaft für die Live-Pressekonferenz am 4. August dieses Jahres. Da das Ereignis von den Nachrichtensendern n-tv und N24 übertragen wurde, dürfen sich die beiden Stationen in diesem Jahr zumindest mittelbar Hoffnung auf die Beteiligung an einer Auszeichnung machen.

Führte RTL im vergangenen Jahr noch die Liste der Nominierungen mit 20 Kandidaten an, so liegt der Kölner Sender in diesem Jahr mit sechs Nominierungen weit hinter den Spitzenreitern ARD (26) und ZDF (16), und gleich auf mit Sat.1, das den Fernsehpreis in diesem Jahr ausrichtet. ProSieben bringt es mit "Schlag den Raab", sowie "Der Bibelcode" (Beste Kamera) und "Der Seewolf" (Bester Schnitt) auf drei Nominierungen.

Allerdings darf sich RTL in diesem Jahr auf die Fahnen schreiben, im einem Jahr, in dem es die serielle Fiction nicht gerade leicht hatte, gleich mit zwei neuen Formaten auf der Nominierungsliste zu landen. Die Action-Reihe "Lasko" und die Comedy "Der Lehrer" wetteifern in ihrer Kategorie mit der BR-Serie "Franzi" um den Sieg.

Auch in der Kategorie Bester Mehrteiler konnte RTL in diesem Jahr wieder bei der Jury punkten. Die Event-Produktion "Die Patin - Kein Weg zurück" findet sich neben der Sat.1-Produktion "Wir sind das Volk - Liebe kennt keine Grenzen" und dem ZDF-Dreiteiler "Die Wölfe" auf der Nominierungsliste.

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