
Gratulieren kann man aber auch Neil Patrick Harris, dessen Moderation sehr gelungen ausfiel. Dezenter Running Gag der Verleihung: Harris kündigte die Laudatoren meist mit "Sie kennen ihn als…" an und nannte dann frühe Rollen, an die sich keiner erinnern kann. Kurios zu hören, welche Rollen und Auftritte die heutigen Stars einmal hatten. Sehr gut für die Orientierung als Zuschauer war auch die Einteilung der Verleihung in verschiedene Segmente, also etwa Comedy, Reality, Drama. Sie wurden stets von einem Trailer eingeleitet, der das Beste des jeweiligen Genres im vergangenen Jahr zusammenfasste. Eine gelungene Entscheidung war auch die Verpflichtung von John Hodgman als Off-Sprecher. Seine Kommentare zu den Gewinnern waren durchaus gepfeffert. Bekannt ist Hodgman übrigens weltweit als "PC" aus den Apple-Werbespots und in den USA als Comedian etwa bei der "Daily Show with Jon Stewart". An der Verpackung der Emmys lag es in diesem Jahr also nicht.
Für den größten Lacher des Abends sorgte ein Einspieler. Neil Patrick Harris "hackte" sich als böser Dr. Horrible in die Verleihung ein und erklärte das Fernsehen für tot. "Warum sollte man Filme soooo groß sehen, wenn man sie auch so groß sehen kann", sagt er und das Bild schrumpft von Vollbild auf die übliche YouTube-Größe. Außerdem könne man TV im Internet ja ohne lästige Unter.... - es folgt sekundenlanges "Buffering" - ....brechungen schauen. Aus dem Publikum der 61. Primetime Emmy Awards hört man beinahe erleichtertes Gelächter über diese Stichelei gegen das Internet. Es war eben eine Preisverleihung der alten Bekannten und alten Gewohnheiten.
