RBB-Intendantin Dagmar ReimDie Gewerkschaft ver.di geht in der Tarif-Auseinandersetzung mit dem RBB weiter auf Konfrontationskurs. Nachdem die Verhandlungen, die bereits seit August geführt werden, zuletzt in einer Sackgasse gelandet waren, kam es in den letzten Wochen zu mehreren Streiks beim RBB, die sich durch den Ausfall von Sendungen auch auf das Programm auswirkten.

Am Donnerstag hatte RBB-Intendantin Reim daher die Einleitung eines Schlichtungsverfahrens vorgeschlagen. Für dieses sollten beide Seiten eine Person benennen, die mit Mitgliedern der bisherigen Verhandlungsdelegationen einen Einigungsvorschlag erarbeitet. Diesen Vorschlag werde die RBB-Geschäftsleitung dann auch akzeptieren, so der Sender in einer Mitteilung. Es liege im Interesse aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des RBB, dass die Tarifauseinandersetzung zügig beendet werde. "Vor allem sind wir das den Gebührenzahlern schuldig. Sie haben ein Recht auf zuverlässige Programmangebote", so die RBB-Intendantin.

Die Gewerkschaften DJV und die zu ver.di gehörende dju haben sich zu diesem Vorschlag bislang nicht geäußert. Stattdessen rief mit ver.di eine der beiden beteiligten Gewerkschaften am Freitag erneut zu einem ganztägigen Streik auf. Reim: "Die Gewerkschaft ver.di ruft die Belegschaft zum Streik, wo doch die Tinte unseres Schlichtungsangebots noch nicht einmal trocken ist. Dafür fehlt mir in der jetzigen Situation das Verständnis." Das Schlichtungsangebot erhält der RBB trotz des Konfrontationskurses aber weiter aufrecht. Ob es im Zuge dieses Streiks erneut zum Ausfall einzelner Sendungen kommen werde, konnte der RBB am Freitagmittag noch nicht absehen.