Logo: MTVDie Erfahrungen beim Kindersender Nick sowie dem inzwischen zum Programmfenster geschrumpften Ex-Kanal Comedy Central will MTV Networks jetzt auch auf die Musiksender VIVA und MTV übertragen: Die Eigenproduktionen der beiden Kanäle sollen künftig extern von Produktionsfirmen erstellt werden. Bislang werden die Formate inhouse erstellt. Über diese Strategieänderung hat das Unternehmen seine Mitarbeiter am Mittwoch in Berlin informiert. Sprecherin Marie-Blanche Stössinger bestätigt dies am Donnerstag auf DWDL.de-Anfrage.

"Entsprechend der aktuellen Ausrichtung von MTV Networks International und seiner Cluster hat MTV Networks North das aktuelle Businessmodell einer Prüfung unterzogen und zieht als Ergebnis die Auslagerung der TV- und Digital-Produktionen in Betracht", erklärt Stössinger und bestätigt damit einen Bericht von kress.de. "Dieser Schritt soll Ressourcen freisetzen, die größere Flexibilität bei der Produktion und der Auftragsvergabe sowie der Akquisition neuer Inhalte von Partner-Produktionsfirmen erlauben."
 

 
Auch wenn bislang offiziell noch keine Entscheidung über Personal-Kürzungen getroffen sei, so werde die Auslagerung von einzelnen Formaten zu externen Produktionsfirmen sicherlich personelle Konsequenzen mit sich bringen, heißt es in Berlin. Über den Umfang des Stellenabbaus und den Zeitplan sei aber noch nicht entschieden. Außerdem sei es wahrscheinlich, dass einige Mitarbeiter von den neuen Produzenten der bestehenden Formate übernommen werden könnten.

Die Anzahl der eigenproduzierten bzw. in Auftrag produzierten deutschen Formate soll auf keinen Fall abgebaut werden. Formate wie "MTV Home", "Game One", "VIVA Live", "brand:neu", "VIVA Top100" und andere sollen auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Bleibt abzuwarten, wie die einschneidenden Änderungen bei MTV Networks in Deutschland konkret aussehen. "Die Details der Veränderungen werden aktuell mit den betroffenen Abteilungen und dem Betriebsrat besprochen", so MTV-Sprecherin Stössinger.