Logo: ProSiebenSAT.1Zuversicht macht sich wieder bemerkbar in der deutschen Medienlandschaft. Nachdem bereits Bertelsmann-Boss Ostrowski zumindest für das Jahresende Optimismus zeigte, so blickt auch ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling den letzten Wochen des Jahrs freudig entgegen. "Wir spüren im vierten Quartal eine leichte Belebung. Das wird dazu führen, dass die Prognosen für das Gesamtjahr nicht mehr ganz so düster sind wie noch vor Kurzem", sagte Ebeling über den Werbemarkt in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".

Für das kommende Jahr rechnet der Manager mit einer Stabilisierung der Lage. Ebeling geht davon aus, dass sich der Werbemarkt 2010 im Bereich von plus zwei bis minus vier Prozent bewegen wird. Mit einem erneuten Wachstum rechnet er bei ProSiebenSat.1 nicht vor dem Jahr 2011.
 

 
Auch bei den Einsparungen in den Programmen der Hauptsender ProSieben, Sat.1 und Kabel eins ist offenbar der Höhepunkt der Sparbemühungen erreicht. "WIr dürfen ein bestimmtes Niveau bei den Investitionen ins Programm nicht unterschreiten. Deshalb machen wir uns jetzt jede weitere Reduzierung der Programmkosten sehr schwer", so Ebeling in der "SZ".

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Das gilt allerdings nicht für den Spartenkanal N24, bei dem derzeit alle Optionen bis zum Verkauf geprüft werden. Man sei im Konzern zwar stolz auf den Erfolg von N24 als Marktführer, habe "mit Nachrichten dennoch ein wirtschaftliches Problem". Sie seien "vielleicht für das Image bei Politikern wichtig, aber nicht unbedingt bei allen Zuschauern", führt Ebeling aus. "Der Durchschnittszuschauer wird nicht verzweifeln, falls es bei N24 Veränderungen geben sollte", sagte er.

Hinsichtlich der zunehmenden Konkurrenz durch das Internet will Ebeling das "Zusammenwachsen von Online und Fernsehen" vorantreiben. "Bei der Entwicklung von neuen Formaten müssen wir darauf achten, dass diese besonders für das Fernsehen geeignet sind, also zum Beispiel live sind oder zumindest Live-Charakter haben. Ein Fußballspiel, eine Show wie 'Schlag den Raab' oder Quizsendungen werden typischerweise im Fernsehen angeschaut", sagte er der "SZ".

Weniger geschaut indes werden die Shows der neuen Sat.1-Gesichter Johannes B. Kerner und Oliver Pocher. Dennoch hält Ebeling deren Verpflichtung für "absolut richtig". "Kerner passt als Sendergesicht hervorragend zu Sat.1, er macht ja neben dem Magazin noch anderes. Vor allem Fußball und den Jahresrückblick". Dem schwächelnden Magazin des Neuzugangs will er Zeit geben. "Ich bin optimistisch, dass wir das hinbekommen, wenn alle Beteiligten das Konzept weiter verbessern". Pocher ist laut Ebeling "wichtig für die Verjüngung von Sat.1."