
Der Konzern begründete die Personalie damit, dass Raue gemeinsam mit "TA"-Geschäftsführer Klaus Schrotthofer den bereits begonnenen Erneuerungsprozess der Zeitungsgruppe Thüringen fortsetzen solle. Gründe für seine Abberufung seien ihm nicht genannt worden, sagte Lochthofen, der die Zeitung seit knapp zwanzig Jahren als Chefredakteur verantwortet, gegenüber "FAZ.net". Bei "Spiegel Online" wird Lochthofen mit den Worten zitiert: "Ich bin emotional schwer getroffen. Noch mehr aber beschäftigt mich, dass meine Frau mit mir den Stuhl vor die Tür gesetzt bekommt. Das ist Sippenhaft wie bei den Nazis".
Bei der WAZ-Gruppe weist man den Vorwurf zurück. "Es ist das Privileg eines Chefredakteurs, sich mit Vertrauten seiner Wahl zu umgeben", sagte ein Unternehmenssprecher "Spiegel Online". Gegenüber "FAZ.net" verglich Lochthofen das Vorgehen des Verlages mit den Methoden des Stalin-Regimes. Geschäftsführer Schrotthofer antwortete dem gleichen Medium: "Die Vorwürfe sind sachlich falsch, aber ich will sie nicht kommentieren, weil ich davon ausgehe, dass sie einer emotional sehr schwierigen Situation entspringen".
Aufschluss über die Hintergründe von Lochthofens Ablösung könnte eine weitere Äußerung Schrotthofers gegenüber "FAZ.net" geben: "Wir brauchen im Verlag und in den Redaktionen auch auch offene Kommunikation, die Kreativität fördert und frischen Ideen Raum gibt. Wir brauchen Kollegialität und Respekt über die Titelgrenzen hinweg, um eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu ermöglichen, wo sie nötig und für alle hilfreich ist".
In der Zeitungsgruppe Thüringen stehen strukturelle Veränderungen an. Lochthofen stand dabei Lösungen wie einem regionalen Newsdesk eher skeptisch gegenüber. Gegen seine Abberufung protestiert unter anderem auch der Deutsche Journalistenverband (DJV). Als "respektlos gegenüber der Redaktion, die ihn vor knapp zwanzig Jahren gewählt hat", bezeichnet der DJV-Thüringen die Entscheidung des Konzerns. Der Bundesvorsitzende Michael Konken sagte: "Sergej Lochthofen ist ein überaus profilierter Kollege, der wie kaum ein anderer die Sorgen und Wünsche der ostdeutschen Leserschaft in den Fokus der Berichterstattung rückt". Protest kommt auch von Bodo Ramelow, Fraktionsvorsitzender der Linken im Thüringer Landtag: "Hier wird mit der Pressefreiheit sorglos Schlitten gefahren. Offenbar ist es das erklärte Ziel, die Thüringer Presselandschaft willfährig zu machen", so der Politiker.
Aufschluss über die Hintergründe von Lochthofens Ablösung könnte eine weitere Äußerung Schrotthofers gegenüber "FAZ.net" geben: "Wir brauchen im Verlag und in den Redaktionen auch auch offene Kommunikation, die Kreativität fördert und frischen Ideen Raum gibt. Wir brauchen Kollegialität und Respekt über die Titelgrenzen hinweg, um eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu ermöglichen, wo sie nötig und für alle hilfreich ist".
In der Zeitungsgruppe Thüringen stehen strukturelle Veränderungen an. Lochthofen stand dabei Lösungen wie einem regionalen Newsdesk eher skeptisch gegenüber. Gegen seine Abberufung protestiert unter anderem auch der Deutsche Journalistenverband (DJV). Als "respektlos gegenüber der Redaktion, die ihn vor knapp zwanzig Jahren gewählt hat", bezeichnet der DJV-Thüringen die Entscheidung des Konzerns. Der Bundesvorsitzende Michael Konken sagte: "Sergej Lochthofen ist ein überaus profilierter Kollege, der wie kaum ein anderer die Sorgen und Wünsche der ostdeutschen Leserschaft in den Fokus der Berichterstattung rückt". Protest kommt auch von Bodo Ramelow, Fraktionsvorsitzender der Linken im Thüringer Landtag: "Hier wird mit der Pressefreiheit sorglos Schlitten gefahren. Offenbar ist es das erklärte Ziel, die Thüringer Presselandschaft willfährig zu machen", so der Politiker.
Die "Thüringer Allgemeine" ging im Jahr 1990 aus der SED-Bezirkszeitung "Das Volk" hervor. Damals wurde Lochthofen von der Redaktion in seinen Leitungsposten gewählt. Lochthofen gilt als profilierter Journalist, der dem Osten Deutschlands publizistisch Gehör verschafft. Lochthofen selbst will sich laut "Spiegel Online" rechtliche Schritte gegen seine Abberufung vorbehalten, möchte aber zunächst das Gespräch mit WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach suchen.