Kai GniffkeDie Ankündigung der "Tagesschau"-Redaktion, im Frühjahr kommenden Jahres eine Gratis-Applikation für das iPhone anbieten zu wollen, schlägt weiterhin hohe Wellen - nicht zuletzt von Seiten des Springer-Blatts "Bild" wurde in dieser Woche scharf geschossen.

Kein Wunder, schließlich bietet Springer seit wenigen Tagen eigene "Bild"- und "Welt"-Apps an - gegen Bezahlung. ARD aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke wehrte sich nun im "Tagesschau"-Blog gegen die erhobenen Vorwürfe. "Mich befremdet der Vorwurf gegen unsere potentielle 'Gratis-App' doch sehr, zumal beinahe alle Verlage und Privatsender Gratis-Apps anbieten", schreibt Gniffke.



Mehr zum Thema

Und weiter: "Ich versuche mir gerade vorzustellen, welche Empörungswelle durch das Land ginge, wenn wir jetzt auch noch Geld für diese bereits von Gebühren finanzierten Inhalte nehmen würden." Zugleich kündigte er an, sich sachlich mit der Kritik auseinandersetzen zu wollen. "Wir werden dabei unsere journalistischen Grundsätze nicht über Bord werfen und den Respekt gegenüber den Kolleginnen und Kollegen in den Verlagen wahren, die wirklich in einer schwierigen Situation stecken." Man sei jedoch nicht für die derzeitige Situation verantwortlich, so Gniffke, sondern solle "wohl eher gerade als Sündenbock herhalten."

Im "Tagesschau"-Blog betone Gniffe noch einmal, dass den Content für die geplante App bereits vorhanden sei und deshalb weder zusätzliches Personal noch zusätzliche Gebühren erfordere. "Es ist ein einmaliger Programmieraufwand erforderlich. Dies müssen und können wir im Rahmen unseres Wirtschaftplanes leisten." Zudem wolle man sich auf das "harte Nachrichtengeschäft" konzentrieren, schreibt Gniffke. Dem “interaktiven Bild-Girl" werde man "sicher keine Konkurrenz machen".