
"Wir haben mehr Printmedien als der Markt braucht", sagte der Topmanager der deutschen Ogilvy-Gruppe der "Frankfurter Rundschau". "Wir werden vor allem bei den Zeitschriften eine Marktbereinigung erleben." Das Anzeigenvolumen sei massiv abgeschmolzen, "und jetzt schmilzt es noch weiter ab", sagte der ehemalige Vizepräsident des Zentralverbands der
deutschen Werbewirtschaft.
"Wir haben es mit einem Strukturwandel zu tun. Das gilt für Zeitschriften noch viel mehr als für Zeitungen." Letztere würden stark von Anzeigen des Einzelhandels leben, der Zeitungen brauche, um seine Sonderangebote zu offerieren. "Gute Zeitungen, die sich durch verlegerische Empathie auszeichnen, haben eine Zukunft", betonte der Manager der Werbeagentur Ogilvy. Diese Blätter müssten Konzepte entwickeln, um ihre spezielle Zielgruppe anzusprechen.
Insgesamt werde es aber künftig weniger Zeitungen geben. "Ein Verleger muss sich bekennen: Welche Zeitung will ich haben? Kann ich mir das leisten? Denn das Verhältnis zwischen Anzeigen- und Vertriebserlösen wird sich verschieben, weil mit Anzeigen deutlich weniger eingenommen wird", prophezeite der Werbe-Manager.