Während in den einzelnen Unternehmen mehrere Spar-Runden für schlankere Strukturen sorgen sollen, setzt ProSiebenSat.1 bei der Führungsetage auf immer neue Zwischenebenen. Nach der Gründung der German Free TV Group innerhalb der ProSiebenSat.1 Media AG kündigte man vor wenigen Wochen die Gründung der Holding Red Arrow an. Darin sollen alle Produktions- und Distributionsaktivitäten gebündelt werden.
Zum Start finden sich die ProSiebenSat.1-Töchterfirmen SevenOne International, Producers at Work und Redseven Entertainment unter dem Dach der neu konstruierten Holding. Im Gespräch mit "Blickpunkt: Film" erklärten die drei Lenker der neuen Holding, Jan Frouman, Jens Richter und Michael Schmidt die Strategie hinter Red Arrow. Demnach will mit der neuen Organisationsstruktur der Internationalisierung Rechnung tragen und Produktion und Distribution auch für die ProSiebenSat.1-Sender außerhalb Deutschlands effektiver bündeln.
Damit tritt der TV-Konzern in einen intensiveren Wettbewerb mit den inzwischen auch deutlich internationaler operierenden Produktionshäusern wie Fremantle, Endemol oder Zodiak. Dafür will man auch wachsen - durch Zukäufe. Schon innerhalb der kommenden sechs Monate seien laut Jan Frouman Firmenzukäufe geplant. "Die ersten Neuzugänge werden innerhalb der Länder liegen, in denen unser Konzern bereits aktiv ist, aber außerhalb Deutschlands", so Frouman in der aktuellen Ausgabe von "Blickpunkt: Film".
Die unter deutschen Produzenten schon bei der Gründung von Redseven Entertainment lautstark geäußerte Sorge, dass künftig weniger Aufträge an externe Produzenten vergeben werden könnten, weist ProSiebenSat.1-Mann Michael Schmidt einmal mehr zurück. "Unser Ziel ist es nicht, alles oder große Teile unseres Programmbedarfs über Red-Arrow-Tochterfirmen zu decken. Aber natürlich werden wir künftig mehr als vorher hausintern produzieren, weil wir das Geschäft bisher kaum betrieben haben."