
"Wir bringen im 'Stern' eine neue Geschichte zum gleichen Thema, aber mit weiteren Details", kündigte "Stern"-Chefredakteur Thomas Osterkorn gegenüber dem Branchendienst "werben & verkaufen" an. Den angekündigten rechtlichen Schritten seitens Burda sieht Osterkorn "gelassen entgegen": Von Verleumdung könne keine Rede sein: "Wir hätten die Geschichte von dieser Woche nie ohne die Bestätigung der Chefredaktion 'Bunte' und der CMK durch Herrn Kiessling veröffentlicht." Ähnlich hatte er sich bereits am Donnerstag gegenüber der "FAZ" geäußert.
Der "Spiegel" berichtet nun zudem von einem weiteren Fall: So habe "Bunte" im Jahr 2007 die Agentur CMK engagiert, um ein Foto des damaligen EU-Kommissars Günter Verheugen und seiner Kabinettschefin Petra Erler zu bekommen, wie "Bunte" inzwischen auch bestätigte. Für "Bunte" habe es sich um einen politisch relevanten Fall gehandelt, weil der damalige EU-Kommissar seine Geliebte befördert hatte, hieß es von Seiten der Chefredaktion. Die Recherche habe nur wenige Tage gedauert. Verheugen bemerkte im Mai 2007, dass er observiert wurde. Dass "Bunte" dahintersteckte, konnte er allerdings nicht beweisen. Das Blatt dementierte damals, Auftraggeber einer Bespitzelung zu sein, berichtet der "Spiegel".
Unterdessen wehrt sich der "Stern" gegen Vorwürfe von CMK, wonach das Magazin womöglich gefälschten Dokumenten aufgesessen sei. Alle Fakten seien mehrfach bestätigt, zudem seien die in den Unterlagen genannten Summen, die "Bunte" gezahlt hatte, durch das Blatt selbst bestätigt worden. Weiter heißt es: "Der 'Stern' wertet die Aussage von CMK-Chef Stefan Kießling als billigen und leicht durchschaubaren Versuch, von den Vorgängen abzulenken."