Dr. Eckart von HirschhausenDer Kabarettist Eckart von Hirschhausen verteidigt sich gegen den Vorwurf, Texte von Journalisten über ihn zensieren zu wollen. "Natürlich darf jeder Journalist schreiben, was er will", sagte er der "taz"-Wochenendausgabe. "Sowohl meine Managerin als auch ich sind selbst Journalisten, deshalb ist es auch so ärgerlich, dass jetzt ein völlig falsches Bild von 'Zensur' in der Öffentlichkeit entsteht." Die "Süddeutsche Zeitung" hatte ihm am Montag auf ihrer Seite drei "Kontrollwahn" und "Zensur" vorgeworfen.

Sein Management habe verlangt, nicht nur Zitate, sondern auch den Text des Journalisten zu autorisieren und gegebenenfalls zu ändern. Als Beleg druckte das Blatt eine Mail von Hirschhausens Management ab. Gestellt wurden dort vier Bedingungen für ein Interview. Dass keine Fragen zum Privatleben gestellt werden sollen, ist ein nachvollziehbarer Wunsch. Ebenso wie die Bitte für eventuell geplante Fotos auch eine Maske mitzubringen. Dass aber eben der gesamte Text zur Freigabe vorgelegt werden soll, war der "Süddeutschen Zeitung" dann zu viel. Sie sagte das Interview ab.
 

 
"Das Missverständnis bestand darin, dass die 'SZ' meinte, mein Management würde sich auch vorbehalten, neben Zitaten die anderen Passagen eines Porträts zu 'korrigieren'. Das ist Quatsch, davon war nie die Rede", sagte Hirschhausen. Der "Süddeutschen Zeitung" bot er nun ein Gespräch an. "Vielleicht holen wir das Interview ja nach. Würde mich freuen", sagte von Hirschhausen. "Alles hat drei Seiten. Eine Seite, die ich sehe. Eine Seite, die der andere sieht. Und eine Seite die wir beide nicht sehen. Das gilt auch für Seite drei."