Foto: ProSiebenSat.1Bei Pochers wöchentlicher LateNight ist Sat.1-Chef Bartl gelassen und sieht keinen Grund für Änderungen. Es fehlte, so erklärt er manch schlechte Quote der "Oliver Pocher Show", eben auch am guten Vorprogramm. Auch frische Comedy ist auch in Sicht: Sowohl "Pastewka" als auch "Ladykracher" gehen in eine neue Staffel. Mit beiden sei man aktuell auch in Gesprächen über weitere Projekte. Und auch ein Live-Comed-Format aus München ist in Vorbereitungen. Schon konkreter ist das Comeback des Duos Cordula Stratmann und Annette Frier. Sie sind ab Sommer mit der neuen Impro-Comedy "Wir müssen reden" im Programm. Beim Sport entwickelt sich das neue Programm ähnlich evolutionär: Die bestehende Marke "ran" und Moderator Johannes B. Kerner werden kombiniert zu einem neuen "ran"-Talk für den ein eigenes Studio in München gebaut werden soll. Möglicher Sendetalk: Mittwochs nach den Fußballspielen. Bei Kerners wöchentlichem Magazin sieht Bartl eine leichte Erholung und ist zuversichtlich, was die Entwicklung angeht.
 

 
Keinerlei Grund zum Klagen gibt es am Sonntagabend dank der erfolgreichen US-Serien. Für Sat.1 ist das der Anlass ab Sommer noch an einem zweiten Abend in der Woche US-Serien zu programmieren. Ganz konkret ist die Ausstrahlung von "Navy CIS: LA" sowie "Criminal Minds" geplant. Welcher Abend das sein wird, ließ der Sender am Donnerstag in München offen. Möglich wären der Mittwoch-, Donnerstag- oder sogar Samstagabend. Auch im Segment des Infotainment haben viele neue Programmideen noch keinen konkreten Sendeplatz. Etwa das "Landmagazin". Mit der Sendung will Sat.1 den Erfolg des gedruckten Magazins "Landlust" aufgreifen und sich dem ländlichen Lifestyle widmen. Ob das Format moderiert wird und wenn ja, von wem, ist aber noch nicht entschieden. Ergänzend soll es mit "Unser Traum vom Bauernhof" eine etwas anderer Auswander- bzw. Aussteiger-Dokusoap geben.

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Neu im Programm sind auch zwei eigenproduzierte Medicaltainment-Formate, wie Sat.1 sie nennt: Bei "Diagnose Hoffnung" geht es um Schmerzpatienten auf ihrem Weg der Besserung und bei "Die Insider" reisen Wigald Boning und Barbara Eligmann als Winzlinge mit einem Micro-Shuttle durch den menschlichen Körper. Ergänzt wird der Infotainmentbereich um die sechsteilige Reihe "Forever Young - Der Rentnerchor" und den neuen Programmlabels "Die große Sat.1-Doku" und "Planet Mensch". Und dann geistert da noch die Idee eines weiteren Polittalk-Versuch durch die Gegend. Konkret ist da aber noch nichts, wie Bartl am Donnerstag in München erklärt. man wisse, dass man für eine erfolgreiche Rückkehr des Polittalks bei Sat.1 neue Wege gehen müsse und das nicht von heut auf morgen geht. "Diese Zeit nehmen wir uns auch", so der Sender-Chef, der nach einem turbulenten Jahr des Umzuges und teurer Neuverpflichtungen zufrieden feststellt: "Sat.1 ist in München angekommen."

Mit den neuen Programmen und kleineren bereits vorgenommenen Korrekturen am Wochenendprogramm, will Bartl die Rücklichter von RTL wieder ohne Sehhilfe erkennen können, wie er es salopp formulierte. "Es ist Zeit für ein neues Fernsehen", sagt der Sat.1-Geschäftsführer und will vor der eigenen Haustür anfangen. Die Zeit von Me-too-Formaten und gewollten Tabubrüchen bei Sat.1 sei vorbei. Der Sender soll zu altem Glanz zurückfinden. Anders als vor einem Jahr soll das aber nicht durch wenige teure Einkäufe, sondern ein stimmiges Gesamtkonzept erreicht werden. 2009 war noch das Jahr der großen Sprünge des Einkäufers Bolten. 2010 wird das Jahr der kleinen Schritte des Bastlers Bartl.