Seit Monaten gehen die Personalien durch die Medien, seit Wochen jetzt die Frage, wer sich an Stefan Austs neuem Nachrichtenmagazin beteiligt. Jetzt gibt es erstmals konkrete Informationen zum Magazin selbst…
An diesem Freitag treffen detaillierte Informationen zu Stefan Austs neuem Print-Projekt gleich von zweierlei Seiten ein: Einmal aus erster Hand - Aust sprach mit dem Medienmagazin "VISDP". Und dann will die "Berliner Zeitung" Details zum neuen Wochenmagazin erfahren haben. Zusammen ergibt es ein endlich deutlich konkreteres Bild von dem, was das hochkarätig besetzte Team um den ehemaligen "Spiegel"-Chefredakteur in den vergangenen Monaten geplant hat.
Während sich der Axel Springer Verlag noch nicht offiziell geäußert hat, ob und in welchem Umfang er denn jetzt einsteigt bei Austs neuem Wochentitel und ebenso unklar ist, welche Rolle eigentlich noch die Essener WAZ-Gruppe spielen wird, unter deren Dach das Magazin entwickelt wurde, sind jetzt handfestere Informationen bekannt geworden, so sie denn stimmen. So berichtet die "Berliner Zeitung" mit einem Augenzwinkern, dass Austs neues Magazin quasi von Beginn an das größte Nachrichtenmagazins Deutschlands sein könne - es soll im leicht größeren Format der People-Zeitschrift "Gala" erscheinen.
Der inhaltliche Aufbau klingt in der Theorie natürlich wenig revolutionär: Nach der Titelstory kommen laut "Berliner Zeitung" die Resorts Politik, Leute, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Technik, jeweils eingeleitet durch drei kurze Meldungsseiten. Generell sei das Ziel schneller auf den Punkt zu kommen und sich nicht in Detailversessenheit zu verlieren. Das Magazin soll auf das digitale Zeitalter zugeschnitten sein - und so nicht nur gedruckt erscheinen. Offenbar hat Aust etwa mit Konzepten auch für Apples iPad Springer-Chef Döpfner begeistert.
Als Name des Magazins wurde zuletzt "Die Woche" gehandelt. Doch dem sei nicht so, wie übereinstimmend die "Berliner Zeitung" und das Medienmagazin "VISDP" berichten. Stattdessen soll das Magazin offenbar schlicht "Woche" heißen und auf dem Titel jeweils mit angehängter Zahl für die aktuelle Kalenderwoche ergänzt werden, will die "Berliner Zeitung" wissen. Doch Stefan Aust selbst dementiert gegenüber "VISDP", dass überhaupt eine Entscheidung über den Namen sowie Erscheinungstag gefallen sei.
Inhaltlich will sich Aust übrigens nicht mit dem "Spiegel" vergleichen, sagt er. "Wir gehen unseren eigenen Weg und definieren uns nicht über andere. Ich möchte auch keinesfalls den Eindruck erwecken, wir würden einen 'Gegen-Spiegel' planen. Der 'Spiegel' ist und bleibt unangefochten das wichtigste Magazin der Republik, wir gehen andere Wege", so Aust selbst gegenüber "VISDP". Laut Aust soll das Heft optisch etwas jünger werden als die bekannten Wettbewerber und inhaltlich freier. Er wird wohl auch selbst wöchentlich etwas beisteuern: "Ein klassisches Editorial wird es nicht geben, aber wohl einen Kommentar zum Thema der Woche. Und da muss ich wohl selber ran."