The IconistBereits in der vergangenen Woche sickerte die Ankündigung durch, nun gibt der Axel Springer Verlag die Details bekannt. Wenn Ende Mai Apples Tablet-PC iPad auch in Deutschland erhältlich sein wird, wird Springer das E-Magazin "The Iconist" starten, das für die technischen Gegebenheiten des Geräts optimiert ist. Im Springer-Sprech heißt das, dass "The Iconist" "das intuitive Leseerlebnis von Print mit der Tiefe und dem Nutzwert von Online verbindet".

"The Iconist" lehnt sich an den "Welt am Sonntag"-Beileger "Icon" an, soll aber einen eigenständigen Charakter bekommen und mehr sein als nur eine Online-Umsetzung des Print-Titels. Die Redaktionsleitung für "The Iconist" liegt bei Inga Griese, die auch "Icon" verantwortet. Inhaltlich will man mit dem E-Mag auf unterschiedliche journalistische Formen setzen. In der ersten Ausgabe widmet man sich unter anderem dem Modelabel Prada und der Star-Architektin Zaha Hadid. "The Iconist" wird kostenpflichtig angeboten. Wie viel der Titel kosten wird steht noch nicht fest. Man werde sich im Preissegment für Magazine bewegen, heißt es. Es ist also von ein paar Euro auszugehen.
 

 

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Die Verehrung des Computerherstellers aus Kalifornien durch den Axel Springer Verlag mutet zuweilen an wie ein Götzendienst. Man erhofft sich Erlösung von sinkenden Erlösen in der Printbranche. Springer-Chef Döpfner kündigte in einer Predigt per Videobotschaft an die Mitarbeiter bereits von der Schönheit der Apple-Computer und ruft zur Lobpreisung auf. In einem Interview im US-Fernsehen sagte Döpfner kurz nach dem Marktstart des iPads: "Ich denke, dass sich jeder Verleger dieser Welt einmal am Tag hinsetzen und beten sollte, um Steve Jobs zu danken, dass er die Verlagsindustrie rettet".

In der vergangenen Woche setzte Springer nach langem Zaudern auch seine Pläne für ein kostenpflichtiges Abo-Modell bei seiner "Bild"-Anwendung für Apples iPhone endgültig um. Die Apps für die Titel "Bild" und "Welt" wurden während der mehrmonatigen Startphase mehr als 140.000 Mal verkauft. Man darf gespannt sein, welche Entwicklung die Nutzung nehmen wird, nachdem Springer für die Inhalte nun den Klingelbeutel rumgehen lässt. Dreißig Prozent der Erlöse gehen an Apple.