Dass das auch das zweite Quartal für den Axel Springer-Verlag ganz hervorragend verlief, meldete das Unternehmen bereits vor zwei Wochen vorab. In den ersten sechs Monaten erzielte Springer das höchste Halbjahres-EBITDA seiner Geschichte. Der Konzernumsatz stieg um 8,7 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, das EBITDA schoss um 61 Prozent auf 261,2 Millionen Euro nach oben. Für das Gesamtjahr wurden die Prognosen schon zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben.
Am Donnerstag legte das Unternehmen nun die detaillierten Zahlen vor - und sie zeigen: Während das Umsatz-Wachstum vor allem aus dem Digital-Bereich kommt, werfen auch die Zeitschriften und Zeitungen noch immer riesige Gewinne ab. Die deutschen Zeitschriften waren allem Wehklagen der Branche zum Trotz sogar so profitabel wie noch nie in der Geschichte Springers. So lang die EBITDA-Rendite hier bei 23,8 Prozent. 57,8 Millionen Euro Gewinn erreichte das Segment Zeitschriften National vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, obwohl der Umsatz um 7,7 Prozent auf 243 Millionen Euro zurückging. Das ist vor allem auf geringere Vertriebserlöse aufgrund der Verkäufe von Frauen-, Jugend-, Finanz- und Wirtschaftstiteln zurückzuführen.
Noch profitabler waren die Zeitungen und dabei natürlich vor allem "Bild" und "Bild am Sonntag". Hier lag die EBITDA-Rendite sogar bei 26,6 Prozent. Die rückläufigen Vertriebserlöse aufgrund sinkender Auflagen, konnten durch leicht steigende Werbeeinnahmen teils aufgefangen werden. Zugleich wurden die Kosten massiv gesenkt, was das EBITDA um 20,1 Prozent auf 155,5 Millionen Euro nach oben schnellen ließ. Vor allem durch Zukäufe steigerte das Segment Digitale Medien seinen Umsatz sogar um 66,3 Prozent, das EBITDA des Segments lag bei 40,2 Millionen Euro. Und auch im Segment Print International hellte sich die Lage auf, das nun auch 15,9 Millionen Euro zum EBITDA des Konzerns beisteuern konnte.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Werbeerlöse nach der Erholung des Werbemarkts nun wieder deutlich über den Einnahmen aus dem Vertrieb liegen und damit der Normalzustand wiederhergestellt ist. Während der Krise hatte die Vertriebs-Säule noch als stabilisierende Säule gewirkt. Im ersten Halbjahr machten sich die Auflagenrückgänge und Verkäufe bemerkbar, die Vertriebserlöse gingen daher um 24 Millionen auf 556,4 Millionen Euro zurück. Die Werbeerlöse schossen hingegen um 18,7 Prozent auf 642,7 Millionen Euro nach oben, vor allem aufgrund von Steigerungen im digitalen Geschäft.