tv.nrw-Chef arbeitet an Genuss-Sender "Gusto TV"

Foto: ArchivEr ist für seine Experimentierfreude bekannt: Der 40-jährige Fernsehnarr Jörg Schütte probiert gerne neue Dinge. So verwundert es auch kaum, dass Schütte neben dem nordrhein-westfälischen Regionalsender tv.nrw bereits an einem neuen Projekt arbeitet. Die digitale TV-Zukunft, für Schütte ein Traum: Experten sehen für Spartensender enorme Chancen.

Genau so einen Spartensender für die digitale Verbreitung bereitet Schütte gerade vor: "Gusto TV" ist der Name des Programms. Mit ihm an Bord ist der 56-jährige Belgier Marc R. Pasture, der zwar wenig TV-erfahren aber dafür bislang als führender Mitarbeiter bei Unternehmen wie Citroen, TUI und zuletzt RWE umso geschäftstüchtiger war.

Am 1. September soll das Programm via Astra Digital und über das digitale Kabelnetz verbreitet werden. Bis Ende 2004 erhoffen sich die beiden Macher eine technische Reichweite von 5,5 Millionen Fernsehhaushalten. DIese sollen dann eine Programmmischung aus Lifestyle, Ratgeber und Reportagen sehen.

Das tägliche Programm, voraussichtlich bestehend aus fünf Stunden Eigenproduktionen und drei Stunden Lizenzware, soll zweimal wiederholt werden und somit den 24 Stunden-Sender füllen. Mittelpunkt von "Gusto TV" soll die Vorabendsendung "Kochen Live" werden, in der man Tipps, Rezepte, lockere Talks und Quiz verbinden will. Ob am Ende doch nur eine CallIn-Show draus wird, wird sich erst nach dem 1. September zeigen.

In der PrimeTime zwischen 20 und 22 Uhr sind Reportagen geplant. Weitere konkret geplante Eigenproduktion: Eine DokuSoap über eine Restauranteröffnung und eine Art "Zapping" für Kochfreunde. Im Schnelldurchlauf sollen die Koch-Highlights aller anderen Sender gezeigt werden. Für den späteren Abend wollen Schütte und Pasture Lizenzware einkaufen und mit kultigen ausländischen Kochshows die Zuschauer gewinnen. Bei RTL II ist dies z.b. mit Jamie Oliver - allerdings am Samstagmittag - hervorragend gelungen.

Finanzieren soll sich der Sender durch die Zusammenarbeit mit vier Premium-Partnern aus den Bereichen Food, Non-Food, Handel und Verbänden. Zusätzlich sollen Unternehmen aber z.b. auch die Gelegenheit bekommen, ihre Produkte on air vorzustellen oder von Experten testen zu lassen. Auch die Zusammenarbeit mit eigenen Formaten für einzelne Firmen sei denkbar. Vielleicht erwartet uns dann ja bald ein "Maggi Kochstudio" in voller Länge.