Während die deutsche Regierung sich von den Energiekonzernen eine Laufzeitverlängerung für die Kernkraftwerke abhandeln lässt, macht Sat.1 sich an die Arbeit, mit einem Film zu verdeutlichen, dass das womöglich nicht die beste Idee sein könnte. In Hamburg begannen in dieser Woche die Dreharbeiten zum Film "Restrisiko", so zumindest der derzeitige Arbeitstitel.
Die Produktionsfirma Ninety Minute Film der Produzenten Ivo Alexander Beck und Alicia Remirez, die einst selbst Fiction-Chefin von Sat.1 war, inszenieren einen Nuklearunfall in einem Kernkraftwerk in Deutschland, das sich als größte Katastrophe in der Geschichte der Bundesrepublik erweist. Die Hauptrolle spielt Ulrike Folkerts, die als Sicherheitschefin des Kraftwerks zu sehen ist und die auf der Suche nach den Ursachen ihr Leben riskiert. Neben ihr sind auch Matthias Koeberlin und Thomas Sarbacher in Hauptrollen zu sehen.
Gegenüber "Blickpunkt Film" erklärte Fiction-Chef Joachim Kosack: "Mit 'Restrisiko' steigen wir mit einem fiktionalen Programm in die topaktuelle politische Diskussion mit ein. Aktueller kann man nicht sein." Dass man mit dem letzten Film mit politischer Dimension, dem Zweiteiler "Die Grenze", letztlich unter den Erwartungen geblieben ist, schreckt Kosack nicht ab: "'Die Grenze' war sehr richtig und wichtig für Sat.1. (...) Der Einschaltimpuls des ersten Teils, der - das soll bitte nicht vergessen werden - mit 19 Prozent sehr gut lief, hat uns den Weg gezeigt, auch weiter auf solche Themen zu setzen."
Auch RTL hat in dieser Woche mit den Dreharbeiten für einen neuen Umweltkatastrophen-Thriller begonnen, auch dort steht im Mittelpunkt ein Energiekonzern. In "Bermuda-Dreieck in der Nordsee" verschwinden vor der Hallig Nordersand Schiffe spurlos, Windparks brechen zusammen, tote Möwen werden angespült. Dahinter scheint ein CO2-Sequestrierungsprojekt - also ein Versuch der unterirdischen Endlagerung des Gases - zu stecken. Hannes Jaenicke und Bettina Zimmermann machen sich auf die Suche nach der Wahrheit. In weiteren Hauptrollen sind Karoline Eichhorn, Josefine Preuß und Gudrun Landgrebe zu sehen.
Produziert wird der RTL-Film von Dreamtool Entertainment. Das Budget für den mit 120 Minuten ungewöhnlich langen Film liegt bei 5,7 Millionen Euro. Produzenten sind Stefan Raiser und Felix Zackor. Zu sehen sein soll der Film voraussichtlich im kommenden Jahr.