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Gerade erst haben sich die Produzentenallianz und das ZDF auf "Eckpunkte der vertraglichen Zusammenarbeit bei Auftragsproduktionen" geeinigt. Eher nebenbei erklärten beide Seiten dabei ihre Absicht zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit bei der kommerziellen Video-on-Demand-Verwertung.

Diesbezüglich wüden die Rahmenbedingungen für den Aufbau und Betrieb einer gemeinsamen Plattform für die kommerzielle Abruf-Verwertung von Auftragsproduktionen geprüft, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von ZDF und Produzentenallianz. Was so unspektakulär klingt, hat es durchaus in sich: Über eine neue Plattform könnten künftig Auftragsproduktionen des ZDF abrufbar sein - auch gegen Bezahlung.

 

Bislang bietet das ZDF zwar eine kostenfreie Media im Internet, die zwar auch weiterhin von der Gebührenfinanzierung gedeckt wird und werbefrei bleiben soll. Die kommerzielle Verwertung könnte einem Bericht des "Financial Times Deutschland" zufolge aber in jenem Moment greifen, in dem die gebührenfinanzierte Grundversorgung endet. Derzeitiges Problem für das ZDF: Der Sender muss viele Inhalte schon sieben Tage nach ihrer Ausstrahlung im Fernsehen wieder aus der Mediathek nehmen - durch die neue kommerzielle Plattform könnten diese Produktionen auch darüber hinaus nachträglich abgerufen werden.

Die neue Plattform soll dem Bericht zufolge von der Tochter ZDF Enterprise betrieben werden, die bereits heute ZDF-Produktionen im Ausland oder auf DVDs verwertet. Möglich ist laut ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut auch eine Beteiligung Dritter. Eine Kooperation mit der von ProSiebenSat.1 und RTL angekündigten TV-Abrufplattform gilt dagegen laut den Beteiligten als unwahrscheinlich, berichtet "Blickpunkt: Film". Details sind allerdings noch nicht bekannt. "Wir suchen mit den Produzenten noch das Geschäftsmodell", sagte Bellut.