Brian Sullivan© Sky
Der Pay-TV-Sender Sky bleibt weiterhin ein Sorgenkind. Neue Abonnenten finden kaum den Weg, der Aktienkurs liegt am Boden, die jüngste Kapitalerhöhung war ein Flop. Sky-Chef Brian Sullivan bleibt dennoch optimistisch - und erhöht die Geschwindigkeit. 20 neue Projekte soll er in den vergangenen Wochen laut "Süddeutscher Zeitung" angetrieben haben.

Sein Ziel: Möglichst schnell 400.000 neue Abonnenten gewinnen, um sich der Gewinnschwelle zu nähern. Nach dem Start einer Sport-Mediathek sollen dem Vernehmen nach Abonnenten künftig kostenlos auf eine Online-Mediathek mit Filmen und Serien zugreifen können. Zudem sollen alle zehn Filmsender künftig wie die Sportprogramme auf dem iPad zu empfangen sein, heißt es in der "SZ". Kooperationen mit Kabelnetzbetreibern sollen darüber hinaus weitere neue Kunden an Land ziehen.

Zudem könnte sich Sky auch die Übertragungsrechte der Formel 1 sparen, wie zuletzt immer wieder zu hören war. Die Motorsport-Königsklasse ist für den Sender uninteressant geworden, weil sie jährlich etwa 27 Millionen Euro kostet und RTL sämtliche Rennen trotzdem unverschlüsselt ausstrahlt. Für diese Summe ließe sich eine Menge exklusiver Inhalte herstellen oder einkaufen, zitiert die "Süddeutsche" einen Sky-Mann. Stattdessen sind Eigenproduktionen offenbar gefragter denn je: Unterhaltungsshows könnten etwa auch auf Sky Cinema, von Nachrichten im Programm scheint Brian Sullivan ebenfalls nicht abgeneigt zu sein.

Zunächst einmal soll es jedoch der neue Konzernsprecher Wolfram Winter richten - und der Öffentlichkeit bessere Nachrichten verkaufen. Das wird nicht ganz einfach werden, weil die ständig bekannt werdenden Geschäftszahlen der Wahrnehmung schaden. Ein Sky-Manager soll bereits im kleinen Kreis gesagt haben, dass es das Beste wäre, Sky ganz von der Börse zu nehmen. Alle drei Monate Zahlen veröffentlichen zu müssen, sei eine Qual, vor allem, wenn das Geschäft nur langsam wachse. "Was wir gerade tun, ist, als würden wir einen Düsenjet während des Flugs reparieren", so der Manager.